PAARZEIT LEBEN

Paare, die mich bereits kennen, wissen, wie wichtig PAARZEIT für eine lebendige Beziehung ist.

Ich gebe hier - in der vertraulichen Du-Anrede - immer wieder mal ein kleines „Memo“, damit ihr am Ball bleibt und euch regelmäßig PAARZEIT schenkt und diese bewusst lebt.

PAARZEIT dient der Nähe. Nähe basiert auf Vertrauen. Vertrauen resultiert aus Offenheit und gegenseitigem Verstehen.

PAARZEIT gestalten: Wieder neugierig sein oder mal romantisch, Fantasie ausleben, Übermut wagen und einfach wieder Spaß haben. Aber auch ganz sanft und still miteinander sein dürfen. Viele spannende Erfahrungen.
Probiert es aus!

Ich möchte vorab darauf hinweisen, dass ich Menschen jeden Geschlechts und jeglicher Herkunft anspreche. Dabei ist meine bedingungslose Wertschätzung selbstverständlich.
Ich werde somit davon absehen, in meinen Texten Formulierungen zu benutzen, die das angeblich immer wieder bestätigen.
Es stört den Lesefluss, und mein Verzicht ist keineswegs Ausdruck meiner weniger respektvollen Haltung.

 

Kommentar zu "DIE MACHT DER KOMMUNIKATION" im März 2025

Der Kommentar stammt von einem Klienten-Paar zu meinem Beitrag DIE
MACHT DER KOMMUNIKATION. Danke liebe Frau Hemmerich, vor allem für den
wertvollen Gedanken zur persönlichen Entwicklung:

Liebe Frau Weis,
wir haben Ihren Text mit großem Interesse gelesen und finden, dass Sie hier ein
sehr wichtiges und zeitloses Thema aufgreifen.
Für uns ist das auch ein zutreffendes Thema. Durch Sie haben wir auch erst
kennen gelernt, wie man richtig kommuniziert und das hat uns durch sehr
schwere Zeiten geführt.
Besonders gut gefällt mir, dass der Text die Vielschichtigkeit der Kommunikation
beleuchtet – sowohl ihre harmonisierende als auch ihre potenziell verletzende
Wirkung. Auch die konkreten Voraussetzungen für respektvolle Kommunikation
sind treffend formuliert und bieten wertvolle Impulse.
Ein Gedanke, der mir beim Lesen kam: Letztendlich ist Kommunikation nicht nur
ein Mittel, um Beziehungen zu gestalten, sondern auch ein Weg der
Selbstentwicklung. Die Fähigkeit, achtsam zu sprechen und aktiv zuzuhören, ist
eng mit der eigenen inneren Haltung verbunden – mit der Bereitschaft, sich
selbst zu reflektieren und weiterzuentwickeln. In diesem Sinne ist bewusste
Kommunikation nicht nur ein Tool für ein besseres Miteinander, sondern auch
eine Form der persönlichen Reifung.
Herzliche Grüße
Johanna Hemmerich



FREIHEIT UND EGOISMUS

Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.
Immanuel Kant

Was bedeutet eigentlich „Freiheit“ – speziell in der Paarbeziehung?

Ist sie eine Form von Egoismus, wo jeder tun und lassen und sich nehmen kann, was er will? Oder ist Freiheit das Ziel einer gelingenden Persönlichkeitsentwicklung und erfüllten Partnerschaft, die vornehmlich auf Eigenverantwortung beruht.

Selbstliebe, Selbstfürsorge und das Recht auf persönliche Freiheit sind in aller Munde. In den Medien wird diese „ich darf das - das steht mir zu“-Haltung manchmal recht rigoros propagiert, und in Workshops und Podcasts lernen wir, wie wir gut für uns selbst eintreten und sorgen. Das ist ja auch richtig und wichtig.

Dennoch hier die Überlegung, ob sich dahinter nicht zuweilen eine Aufforderung zu einem „egoistischen“ – also im Sinne von eigensüchtigem und überwiegend ichbezogenem - Handeln verbergen kann?

Bitte nicht falsch verstehen: die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse ist absolut wichtig, ebenso das dafür Einstehen. Es gehört außerdem dazu, Grenzen zu setzen und darauf zu achten, dass diese nicht überschritten werden.
Die eigene Freiheit zu erlangen und sie zu leben, ist eine erstrebenswerte und notwendige Voraussetzung, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Es sollte aber regelmäßig bewusst und verantwortungsvoll überprüft werden, ob die Umsetzung deiner persönlichen Freiheit nicht zu Lasten anderer geht!? Wäre das nämlich der Fall, würde eine derart unachtsame Verhaltungsweise einer harmonischen Beziehung deutlich im Wege stehen. Sowohl in der Partnerschaft als auch in jedem anderen zwischenmenschlichen Kontakt sollte gegenseitige Rücksichtnahme unabdingbar sein.

Unsere Welt neigt mehr und mehr dazu, eine Gesellschaft hervorzubringen, für die eine Ego-Kultur – getarnt als „Recht auf persönliche Freiheit“ - mittels Ellenbogengebaren zum Standard wird und oft genug sogar als chic oder cool gilt. Das spiegelt sich zunehmend auch in Paarbeziehungen. Je normaler und legitimer diese Entwicklung erscheint, umso weniger wird sie in Frage gestellt. Dieser Weg könnte jedoch in eine gefährliche Falle von Entfremdung, Trennung, Isolation oder Vereinsamung führen, bis hin zu ernsthaften psychischen Belastungen und körperlichen Erkrankungen.

Da sind ein bewusstes und kritisches Hinterfragen und vor allem eine ehrliche Selbstreflexion unerlässlich. Wie stehst du zu den Themen Freiheit und Egoismus? Welche Ansprüche hast du, welche hat dein Partner?
Was forderst du ein – was bist du bereit zu geben? Wie sieht das deine Partnerin?
Vielleicht wollt ihr in eurer PAARZEIT einmal darüber besprechen?

 

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Welche Rolle spielen ERWARTUNGEN in deinem Leben?

Es sind nie die anderen, welche mich seelisch verletzen. Es sind immer und ausschließlich meine unerfüllten Erwartungen, die schmerzen. Kein Wesen auf dieser Welt ist verpflichtet, sich so zu verhalten, wie ich es gerne hätte.

Salia von ZENART

Nicht selten neigen wir dazu, andere für unser „Unglück“ verantwortlich zu machen. Wenn wir genauer hinschauen, können wir jedoch feststellen, dass wir selbst es sind, die den Weg zu Enttäuschung und Leid ebnen.
Es geschieht über unsere Erwartungshaltung. Unerfüllte Erwartungen führen zu Schmerz und zu seelischem Stress.

Eine Formel, die mir ein manches Mal in Krisen geholfen hat, lautet:

„Mein Leid entsteht
aus meiner Erwartung.
Da ich diese
ändern kann,
kann ich auch
mein Leid ändern.“

Vielleicht magst du diese Feststellung für dich überprüfen und sie einmal ausprobieren, wenn du gerade arg enttäuscht bist. Übrigens, das Thema „Erwartungen“ ist ein spannendes Motiv, um sich mit seinem Partner auszutauschen. Kennst du seine Erwartungen? Weiß er um deine?

 



ZUHÖREN – präsent sein

Bitte höre genau hin, wenn dein Gesprächspartner bzw. deine Partnerin dir etwas mitteilt.
Der Akt des bewussten Zu-Hörens ist wesentlich, wenn du verstehen willst.
Im Zustand ungeteilter Aufmerksamkeit bist du offen und bereit, dich auf dein Gegenüber einzulassen. Nimm dir die Zeit, sei interessiert und geduldig.

Ohne dass es uns bewusst ist, geben wir unserem „Kopfkino“ oft wesentlich mehr Beachtung als der wirklichen Welt um uns herum.
Wir produzieren am laufenden Band Vorstellungen und Überzeugungen, die uns lenken und einengen und für die Botschaft unseres Gesprächspartners kaum Raum zulassen.
Unser eigener innerer Raum ist vollgestopft. Überfüllt mit Meinungen, Vorurteilen, Erwartungen, mit Wünschen und Ängsten. Folglich herrscht mentale Enge …
Es bleibt kein Platz mehr für das, was gegenwärtig stattfindet und deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit verdient hätte.
Gönne eurem Miteinander-reden wieder mehr Raum. Sei dabei ein guter Zuhörer bzw. eine interessierte Zuhörerin und schenke deinem Partner oder deiner Partnerin deine ganze Präsens, dein „ich bin hier und jetzt bei dir“.



Fest der Liebe

Manchmal wollen wir an das erinnert werden,
wonach wir uns am meisten sehnen.
Manchmal müssen wir erst wiederentdecken,
was am dringendsten fehlt.

Es ist die Liebe

Liebe spüren
In dir, in mir, in allem
Einssein mit dem was ist
Nur Liebe lässt uns heil werden

Auch an Weihnachten


Edit M. Weis ©

 



Hier eine typische kleine Episode, die Paare im Alltag erleben …

Ein Paar während der Autofahrt

Er fragt sie: „Hör doch mal, der Wagen macht im 2. Gang ein Geräusch, das vorher nicht da war!“
Sie kann auch nach intensivem Lauschen nichts Ungewöhnliches hören.
Das macht ihn fassungslos, wo doch das Geräusch ganz deutlich vernehmbar ist.

Sie: „Ist das nicht interessant!? Männer hören die leisesten fremden Geräusche, die ihr Auto macht, aber wenn ihre Frau laut und in klarem Ton um ihre Aufmerksamkeit bittet, kriegen sie das nicht mit!“

Er: „Da möchte ich dich mal sehen, wenn ich mit einem kaputten Auto auf die Autobahn fahren würde! Statt froh zu sein, dass ich so gewissenhaft bin, meckerst du nur herum.“

 

Was will uns dieser kleine Ausschnitt aus dem Alltagsleben von Paaren sagen? Nun, ganz einfach, Männer und Frauen „funken auf unterschiedlichen Frequenzen“. Sachlich betrachtet haben beide „Recht“ – wobei es jedoch gar nicht darum geht. Vielmehr geht es – wie so oft - um das gegenseitige Verstehen …



Ich starte mit einem wunderschönen Gedicht von Khalil Gibran:

… Aber lasst Raum zwischen euch.
Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.
Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel:
Lasst sie ein wogendes Meer sein zwischen den Ufern eurer Seele.
Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich,
aber lasst jeden von euch allein sein.
So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Gebt eure Herzen nicht in des anderen Obhut.
Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen.
Und steht zusammen, doch nicht zu nah:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich,
und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.

(Khalil Gibran, Der Prophet)


Ja, Liebe braucht Raum, um sich zu entfalten.
Ihr seid die Gestalter eurer Liebe und Paarbeziehung.
Achtsam und einfühlsam, großzügig, liebevoll ….