PAARZEIT LEBEN

Paare, die mich bereits kennen, wissen, wie wichtig PAARZEIT für eine lebendige Beziehung ist.

Ich gebe hier - in der vertraulichen Du-Anrede - immer wieder mal ein kleines „Memo“, damit ihr am Ball bleibt und euch regelmäßig PAARZEIT schenkt und diese bewusst lebt.

PAARZEIT dient der Nähe. Nähe basiert auf Vertrauen. Vertrauen resultiert aus Offenheit und gegenseitigem Verstehen.

PAARZEIT gestalten: Wieder neugierig sein oder mal romantisch, Fantasie ausleben, Übermut wagen und einfach wieder Spaß haben. Aber auch ganz sanft und still miteinander sein dürfen. Viele spannende Erfahrungen.
Probiert es aus!

Ich möchte vorab darauf hinweisen, dass ich Menschen jeden Geschlechts und jeglicher Herkunft anspreche. Dabei ist meine bedingungslose Wertschätzung selbstverständlich.
Ich werde somit davon absehen, in meinen Texten Formulierungen zu benutzen, die das angeblich immer wieder bestätigen.
Es stört den Lesefluss, und mein Verzicht ist keineswegs Ausdruck meiner weniger respektvollen Haltung.



PARTNERSCHAFT – wie eine schöne Gebirgslandschaft

Wir würden unsere positiven Seiten nie erkennen, wenn wir keine negativen besäßen. Beides zusammen ist wie eine schöne Gebirgslandschaft. Ohne Berge keine Täler, ohne Täler keine Berge. Wer in seiner Verblendung die Täler verschwinden lassen möchte, muss auch die Berge einebnen.
Ken Wilber

Diese Erkenntnis lässt sich auch auf eine Partnerschaft übertragen.

Sie hat Höhen und Tiefen, und das Paar ist gefordert, sie zu meistern. Die Highlights lieben wir, aber auf die Tiefpunkte würden wir natürlich am liebsten verzichten.
Uns ist klar, dass die Welt aus Gegensätzen besteht: kein Licht ohne Schatten, ohne Nacht kein Tag, keine Ebbe ohne Flut. Das ist die Natur der Dinge.

Dennoch fällt es uns schwer, diese Tatsache auf unser Leben mit seinem Alltag zu übertragen. Wir wehren uns gegen „negative“ Erfahrungen und Gefühle und meinen naiverweise, wenn wir sie ignorieren, verschwinden sie von allein. In unserem Bestreben, dass wir nur das Gute und „Positive“ zulassen wollen, unterdrücken wir einen wesentlichen Aspekt der natürlichen Balance.

Das ist schade, denn eine Partnerschaft lebt auch von der Spannung. Und wer immer nur Harmonie anstrebt, beschneidet sich selbst und die Beziehung in ihren Möglichkeiten, zu wachsen und sich zu entwickeln.

Bewusst hinschauen, neue Blickwinkel gewinnen, akzeptieren auch von unbequemen Wirklichkeiten, Krisen als Herausforderung, mutig sein, konstruktive Auseinandersetzungen – ehrliche Gespräche.

Genau darin liegt das Potential einer erwachsenen Paarbeziehung. Mit Sicherheit nicht im Wegschauen oder Kreieren einer heilen Scheinwelt, die einem gegebenenfalls irgendwann um die Ohren fliegen wird.

Besinne dich deiner Stärken und Schwächen und denen deines Partners. Ergründet gemeinsam, wie diese Eigenschaften zur abwechslungsreichen Gestaltung euer Partnerschaft beitragen können. Vielleicht wäre das auch mal ein anregendes Thema für eure PAARZEIT …

Immer nur durch eine platte Einheitslandschaft zu marschieren, könnte auf Dauer langweilig sein ;)



DIE MACHT UNERFÜLLTER ERWARTUNGEN

Es ist nicht die Liebe, die schmerzt. Liebe schmerzt nie. Es sind die unerfüllten Erwartungen, die wehtun.
(Samarpan)

Häufig haben wir feste Vorstellungen entwickelt, wie „unsere Liebe“ auszusehen hat. Daraus ist eine Erwartungshaltung entstanden, die wir automatisch als Maßstab nehmen, was wir von unserem Partner erhoffen oder sogar verlangen.

Erinnere dich doch einmal an die erste Zeit eures Verliebtseins zurück: der totale Wahnsinn, eine Energie, um die Welt aus den Angeln zu heben … In dieser Euphorie hast du deine Traumfrau genauso toll gefunden, wie sie war. Du wärst gar nicht auf die Idee gekommen, an deinem Prinzen etwas ändern zu wollen.

Mit der Zeit hat sich dieser Eindruck jedoch gewandelt. Was ist passiert? Warum ist deine Liebste, dein Liebster so verändert und zeigt Seiten, die dir gar nicht gefallen? Ist diese Verwandlung real oder hat sich dein Blick verschoben und du betrachtest deinen Mann bzw. deine Lebensgefährtin mit viel kritischeren Augen?
Zwei sehr menschliche Aspekte helfen uns zu verstehen: die dargebotene Schokoladenseite und die rosarote Brille in der Verliebtheitsekstase.

Beides gaukelt uns eine Fantasiewelt vor, die dem Alltag irgendwann weichen muss. Jetzt bist du gefordert, den Menschen hinter der Maske zu erkennen und die Ansprüche des „wirklichen“ Lebens mit seinen Ecken und Kanten zu meistern. Es macht keinen Sinn, der „manischen“ Zeit nachzujammern: „alles soll wieder so sein wie am Anfang!“

Das wird es nicht!! Gib dich nicht einer Illusion hin.

Die Phase des Verliebtseins sollte übergehen in eine reife und stabile Liebe. Hier findet das Paar die Kraft, die es nährt und trägt, und die hilft, die Anforderungen des Alltagsleben, aber auch größere Widrigkeiten zu bewältigen. Hier wird die Basis geschaffen für eine erfüllte Partnerschaft und das Gründen einer Familie.

Erwartungen, Ansprüche, Vorstellungen – alles OK, aber bitte immer mal wieder überprüfen, ob sie der Beziehung noch gerecht werden. Diese Erkenntnis ist wichtig, damit ein Schmerz aufgrund von Enttäuschung und Frustration keine zerstörerische Macht gewinnen kann.

Checkt es in eurer Paarzeit. Es ist sicher spannend zu erfahren, wie der andere euren Werdegang erlebt hat, und welche persönlichen Vorstellungen und Wünsche sie heute hat …

Archiv


WIR ALLE TRAGEN MASKEN

Es ist verdammt schwer, einen Menschen zu nehmen, wie er ist, wenn er sich anders gibt, als er ist.
Ernst Ferstl

Wir alle wollen verstanden werden. Und vor allem wollen wir so genommen werden, wie wir sind. Richtig?
Wie bist du denn?? Lässt sich das so einfach sagen?
Denkst du bei dieser Frage spontan an deine „Schokoladenseite“ oder eher an all deine „Unzulänglichkeiten“, also wie du NICHT sein möchtest?

Ich behaupte, du bist nicht so ODER so. Sondern du bist so UND so UND so UND vieles andere!

Das macht deine Persönlichkeit aus. Es bedeutet die Vielfalt, mit der wir uns unserer Umwelt zeigen. Das ist ja auch ganz normal, denn privat bei meinen Kindern gebe ich mich anders als im Büro mit Kunden. Meiner Partnerin begegne ich im vertrauten Umfeld anders als einem Vertragspartner im Business. Im Urlaub bin ich anders als im Berufsstress - hoffentlich;)

Man könnte sagen, wir alle tragen Masken. Ja klar. Warum auch nicht? Wie sonst sollten wir die unterschiedlichen Anforderungen unseres Lebens managen?

Problematisch kann es allerdings werden, wenn ich mich von gewissen Standard-Masken nicht trennen will. Oder wenn ich eine Maske - bewusst oder unbewusst - in Bereichen trage, wo sie nicht angebracht ist. Oder wenn ich eine Maske wie ein Visier brauche, um mich dahinter zu verstecken.
Dadurch kann es leicht passieren, dass du entweder gar nicht oder verkehrt wahrgenommen wirst. Das heißt anders, als du es meinst bzw. anders, als du gesehen werden WILLST.
Dann wunderst du dich oder bist enttäuscht, wenn du nicht verstanden wirst oder etwas in eine ganz falsche Richtung läuft …

Check doch mal dein Maskenrepertoire. Wann ist der Griff in die Maskenkiste hilfreich und wann und bei wem darfst du dich „ungeschminkt“ zeigen?

Das ist übrigens ein weiteres spannendes Thema für die PAARZEIT. Mit welchen Masken zeigt sich dein Partner? Wie sieht er dich? Nimmst du wahr, wenn deine Partnerin eine bestimmte Maske trägt? Ist ihr das bewusst?

 



ANDERS ALS ICH DACHTE

Solange du dem anderen sein Anderssein nicht verzeihen kannst, bist du weit entfernt vom Weg der Liebe

Wir verlieben uns unsterblich in einen fremden Menschen. Wie ist das möglich?
Er hat vermutlich etwas, von dem wir uns unbändig angezogen fühlen, sodass wir uns machtlos ergeben. Ein überwältigendes Gefühl.

Hast du so etwas schon einmal erlebt?
Ja, und wenn alles gut läuft, beruhen deine Gefühle auf Gegenseitigkeit, und ihr werdet ein Paar. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen! Herzlichen Glückwunsch!

Mit der Zeit verändert sich aber etwas in eurer Beziehung. Du bemerkst mehr und mehr Eigenschaften deines Partners oder Verhaltensweisen deiner Partnerin, die dir nicht gefallen oder mit denen du nicht einverstanden bist.

Eine beängstigende Entdeckung: Der andere ist anders!!
Anders, als er sich gegeben hat? Oder anders, als du ihn gesehen hast? Beides. Ihr habt gemeinsam ein Traumbild kreiert und nun müsst ihr es schaffen, in die wirkliche Welt durchzustarten.

Das ist die Herausforderung, die einer reifen und echten Liebe gerecht werden will: Den anderen nehmen wie er ist. Ihn mit seinen Ecken und Kanten akzeptieren. Sie lieben, weil sie so ist, wie sie ist. Ohne Erwartungen, ohne Bedingungen.

Genauso hast du dich doch in ihn verliebt! Genauso wolltest du sie doch unbedingt haben! Richtig?
Prima, jetzt ist er an deiner Seite. Nun ist sie deine Partnerin. Und ihr beide seid die Gestalter eurer Paarbeziehung.

PAARZEIT ist eine gute Zeit, sich über rosarote Brillen und Wunschträume sowie das Erleben von Enttäuschung auszutauschen.
Ent-Täuschung drückt nämlich aus, dass die „Täuschung“ der Verliebtheitsphase weggefallen ist und wir klarer sehen. Die Traumwelt liegt hinter uns und wir befinden uns in der Welt einer neuen Wirklichkeit – dem wahren Leben. Bist du bereit dafür?

 



KEINE ZEIT - für PAARZEIT

Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt.
(Marie Curie, Physikerin)

Arbeiten, sehr viel und lange arbeiten, Ehrgeiz, Erfolg, Anerkennung, materieller Wohlstand, Karriere, Status - alles das können wichtige Beweggründe und Ziele im Leben sein.
Man sollte nur aufpassen, dass sie nicht zum Selbstläufer, Automatismus oder gar Zwang werden, denen alles andere untergeordnet und sogar geopfert wird.

Was ist „alles andere“?
Nun, ich meine das Leben in all seinen Facetten, die es uns bietet:

  • Partnerschaft, Kinder, Familie, Gemeinschaft mit Freunden …
  • Freizeit, Natur, Kunst, Kultur, Reisen …
  • Genießen, Entspannen, Leichtigkeit, Lebensfreude, Wohlgefühl, Lebendigkeit …

Mögliche Gefahren, wenn wir nicht bewusst leben:

  • Die Kinder werden groß, ohne dass wir es merken
  • Die Partnerin verkümmert an unserer Seite, und wir kriegen es nicht mit
  • Der Partner fühlt sich nicht gesehen oder nicht mehr wichtig, weil alles andere immer wichtiger ist
  • Gefühle von permanentem Druck und Anstrengung, Einsamkeit und Unverstanden sein, Überforderung und Frustration
  • Das Leben rennt an uns vorbei – oder wir fühlen uns davon überrollt

Das kann krank machen!
Den Körper und auch die Seele.
Was glaubst du, wie es zu einem Burnout kommt!?

Und es kann sich zerstörerisch auswirken!
Warum denkst du, kommt es zu so vielen Krisen und Trennungen!?

Überprüfe doch einmal, wie bewusst du dein Leben gestaltest.
Tausch dich darüber mit deiner Partnerin aus. PAARZEIT bietet eine prima Plattform, um dieses wichtige Lebensthema zu beleuchten.



GEDICHT ÜBER DIE LIEBE – GEDANKEN ZUR LIEBE

Es ist was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung

Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst

Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz

Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht

Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung

Es ist was es ist
sagt die Liebe.

(Erich Fried)

Ja, die Liebe muss sich ihr Terrain anscheinend ganz schön hart erobern und es dann immer wieder behaupten.
Unsere Aufgabe ist es, sie dabei zu unterstützen, damit die Liebe in unser Leben treten und wirken kann - und bleiben will.
Die „wahre“ Liebe ist jedoch bei weitem nicht so selbstverständlich, wie uns der inflationäre und oberflächliche Gebrauch des Begriffs glauben machen will.
Liebe ist auch kein maßlos wucherndes „Kraut“, sie ist vielmehr wie eine wunderschöne und anspruchsvolle Pflanze, die regelmäßig gehegt werden muss, damit sie sich entfalten und lebendig bleiben kann.

Wie steht es mit der Pflege eurer Liebe? Bekommt sie die Zuwendung, die sie braucht? Oder hätte sie vielleicht etwas mehr Fürsorge verdient?

Nimm diese Frage doch mal mit in eure PAARZEIT. Lass dich überraschen, was dein Partner zu dem Thema meint. Vielleicht freut sie sich auch über dein Interesse an etwas, worüber ihr schon lange nicht mehr gesprochen habt …



MENSCHEN SCHEITERN AN STEINEN, DIE SIE SICH SELBST IN DEN WEG LEGEN

Passiert dir das auch, dass du dir selbst Steine in den Weg legst, statt dein Ziel geradlinig und ohne Hindernis anzusteuern?

Wir alle haben einen Fundus an Stolpersteinen. Sie können recht unterschiedliche Merkmale haben wie Gewohnheit, Angst, ja-aber, nicht jetzt, warum ich?, Trotz, Bequemlichkeit, Sicherheitsbedürfnis, Machtkampf, Zweifel, Enttäuschung, Misstrauen, u.v.m.
Manche von uns sind regelrecht Meister im Errichten von Hürden und sogar von Mauern.

Normalerweise tun wir das natürlich unbewusst. Wir folgen einem vertrauten Muster, wundern uns aber dennoch, wenn wir unser Ziel mal wieder nicht erreichen …
So eine Mauer kann auch recht nützlich sein. Man kann sich dahinter verstecken oder sie als Alibi benutzen, um besser lamentieren zu können, wie sehr sie uns doch von unseren Zielen abhält. Nach dem Motto, ich würde ja gerne, ABER die Mauer ist viel zu hoch …

Im abgewandelten Sinn haben die Chinesen ein schönes Sprichwort:

„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.“

Was machst du eigentlich mit deinen Steinen? Neigst du dazu, sie als „Denkmal“ oder „Schutthaufen“ vor dir aufzubauen?

Welche Rolle spielen sie in deiner Paarbeziehung? Wie geht dein Partner mit seinen Steinen um? Kann es sein, dass ihr euch manchmal gegenseitig Steine in den Weg legt?
Vielleicht wollt ihr das mal überprüfen und eure Steine gemeinsam anschauen. PAARZEIT ist die richtige Zeit dafür. Ihr seid die Architekten und Baumeister eurer Beziehung! Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt …

Das wusste schon der alte Goethe: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

* * *
Weitere Beiträge findest du im Archiv.

 



MITEINANDER REDEN - das A und O einer erfüllten Beziehung

Viele Paare reden nicht wirklich miteinander - und sind dann enttäuscht und unzufrieden, wenn der andere nicht versteht, was sie meinen oder wollen oder NICHT wollen!

Woran liegt es, dass wir kaum „wahrhaftig“ miteinander reden? Warum scheuen wir uns auszusprechen, was uns bewegt? Nicht selten spielen Gewohnheit, falsche Rücksichtnahme oder Angst vor Konflikten eine Rolle. Oder einfach Zeitmangel und Bequemlichkeit.

Wann hast du das letzte Mal BEWUSST mit deinem Partner oder deiner Partnerin geredet? Ich meine nicht reden, um euren Alltag zu organisieren. Das klappt ja meistens hervorragend.

Ich meine REDEN im Sinne von sich öffnen und austauschen, mit dem anderen teilen, was dich bewegt. Dazu gehören einerseits Mut und andererseits Interesse. Dazu gehört aber auch die Freiheit sein zu dürfen, wie man ist und den anderen zu nehmen, wie er ist.

Paargespräche brauchen vor allem Zeit. Bewusstes miteinander REDEN ist ein Zeichen gegenseitiger Wertschätzung. Aufmerksames REDEN führt zu Klarheit und Verständnis. Und genau das ist die Basis für jede erfüllte Zweisamkeit.
Es macht einfach ein schöneres Lebensgefühl!

Damit der Austausch im Fluss bleibt, solltet ihr regelmäßig miteinander reden. PAARZEIT bietet dafür den idealen Rahmen. Probiert es doch mal aus! Manchmal ist eine kleine Anleitung hilfreich. Als Paarcoach habe ich wertvolle Tipps für euch …

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LIEBE ist kein DEAL

„Liebe ist nicht das, was man erwartet zu bekommen, sondern das, was man bereit ist zu geben.“
Katharine Hepburn

Oft liegt unser Augenmerk auf einem etwas kindischen „will haben“. Wir sind es gewohnt, Dinge, die wir begehren, auch zu bekommen. Wenn wir etwas haben wollen, kaufen wir es uns. Diese Erfahrung übertragen wir – meist unbewusst – auch immer wieder auf die Liebe.

Dass man Liebe nicht kaufen kann, weiß jeder. Trotzdem machen wir oft genug einen Deal daraus: Ich gebe dir, wenn du mir gibst …
Nun, Liebe ist aber kein Jahrmarkt, wo gehandelt wird. Ich spreche hier von echter Liebe, also nicht von einer idealisierten Wunschvorstellung oder einem romantischen Traum. Der Begriff Liebe wird ja leider sehr inflationär gebraucht und stiftet dadurch eine Menge Missverständnisse, Unruhe und Kummer.

Ich meine Liebe, die wahrhaftig gefühlt und ernst genommen wird, Liebe, die grenzenlos ist und aus vollem Herzen geschenkt wird. Dann komme ich gar nicht auf die Idee, Bedingungen daran zu knüpfen oder eine Gegenleistung einzufordern.
Sobald du anfängst, ernsthaft abzuwägen, wer in eurer Beziehung was und wieviel gibt, solltest du deine Gefühle deinem Partner gegenüber auf den Prüfstand stellen.
Überprüfe bitte auch einmal, ob sich in eurer Beziehung etwas verändert hat? Ist die Liebe überhaupt noch da oder hat sie schon einen Fuß in der Tür? Oder schlummert sie momentan still vor sich hin und wartet dringend auf Aufwecken oder gar Wiederbelebung?

Was verstehst du eigentlich genau unter „lieben“? Wie sieht das deine Partnerin?

PAARZEIT ist eine gute Zeit, um der Liebe Aufmerksamkeit zu schenken. Sie verdient es, bewusst angeschaut und gelebt zu werden. Vielleicht braucht sie eine Einladung, sich wieder zeigen zu dürfen, einfach willkommen zu sein …

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Weitere Beiträge findest du im Archiv.



Umgang mit ZORN

Das leere Boot - eine Zen-Geschichte

Ein Schüler fragte seinen Meister, wie er besser mit seinem Zorn umgehen könne.
Der Zen-Meister antwortete:
„Stell Dir vor, es ist ein nebliger Tag. Du bist mit deinem Boot draußen auf dem See. Durch den dichten Nebel kannst du kaum etwas sehen - bis plötzlich ein anderes Boot durch die Schwaden genau auf dich zukommt.
Du wirst zornig. Du denkst: Na so ein Idiot, ich habe erst gestern mein Boot neu angestrichen … und schon kracht das fremde Boot in deins hinein. Du kannst die frische Farbe, die du mühevoll aufgetragen hast, regelrecht abblättern hören. Zorn übermannt dich!
Dann schaust du genauer hin und stellst fest: das andere Boot ist leer! Niemand drin. Niemand, der dich absichtlich gerammt hat.
Dein Zorn verfliegt. Du seufzt und denkst: Ach was soll’s, dann muss ich es eben demnächst noch mal streichen. Damit ist die Sache für dich im Grunde erledigt.“
Der Zen-Meister fuhr fort:
„So passiert es oft im Leben und mit den Menschen, denen du begegnest: Es ist, als würden wir von einem Boot gerammt werden. Und erst bei näherem Hinschauen erkennen wir, dass das Boot leer ist.“
Der Schüler sagte:
„Ja, da ist etwas dran. Aber selbst wenn ich sehe, dass das Boot leer ist, werde ich erst einmal die ganze Welt verfluchen und mir VORSTELLEN, es säße jemand in dem Boot, der mir absichtlich schaden will!“
Da antwortete der Meister: „Wohl wahr. So ticken wir Menschen. Doch je mehr wir üben, umso leichter können wir uns beruhigen und sehen, wie lächerlich und nutzlos es doch ist, an Zorn festzuhalten. Schuld ist immer das leere Boot.“

Wie oft reagieren wir mit Wut, weil wir meinen, jemand ärgert uns mit Absicht oder will uns bewusst schaden? Aber nur selten ist es tatsächlich persönlich gemeint. Wenn dich Zorn überfällt, halte einen Moment inne und überlege, ob wirklich jemand im Boot sitzt, das auf dich zusteuert.
Falls es leer ist, beruhige dich, denn warum sollte man auf ein leeres Boot wütend sein? Sobald du dich das nächste Mal von deinem Partner angegriffen fühlst, lass das Bild von dem leeren Boot bei dir auftauchen …

Im Paar-Leben könnte sich das Bild auch in folgender Fragestellung ausdrücken:

„Warum muss ich dir immer wieder beweisen, dass das Boot leer ist???“

Ein spannendes Thema, das ihr in eurer PAARZEIT einmal gemeinsam untersuchen könntet …



Wenn Beziehung zu STRESS wird - oder Die Kraft der LEICHTIGKEIT

Das erste Date

Ein aufregend-erregender Kennenlernabend geht zu Ende ...
Bleibt nur noch eine Frage zu klären:
„Gehen wir zu dir oder zu mir?“
Antwort: „Wenn es schon mit Stress anfängt, sollten wir es lieber gleich lassen!“

Wir schmunzeln. Aber mal ehrlich - wie oft versagen wir uns oder unserem Partner etwas Besonderes, weil wir dem „Stress einer Auseinandersetzung“ lieber aus dem Weg gehen? Wie oft folgen wir nicht spontan unseren Bedürfnissen, weil wir die Steine oder Steinchen auf dem Weg wichtiger nehmen als das Ziel?

Ist es nicht schade, auf neue und spannende Erlebnisse zu verzichten, nur weil wir nicht bereit sind, uns darauf einzulassen!? Oft liegt es einfach an der Initiative. Es mangelt an Tatenlust. Oder wir erwarten die Entschlusskraft, die wir selbst nicht haben, vom anderen.
Dann beißen wir uns fest an Gedanken wie:

  • Immer ich!
  • Wieso kann er/sie nicht mal den ersten Schritt tun?
  • Warum wird es immer gleich stressig, sobald ich einen Vorschlag mache?

Oder es bahnt sich das Gefühl von Resignation an:  

  • Warum können wir nicht mehr locker und spontan miteinander umgehen?
  • Wo ist die Leichtigkeit von früher geblieben??

Gute Frage! Und dabei ist Leichtigkeit doch etwas ganz Tolles. Denn da steckt so viel Potential drin, was den Alltag entspannter, locker und fröhlich machen kann.
PAARZEIT ist die beste Zeit, um das Wirken von Leichtigkeit mal wieder auszuprobieren. Lass dir etwas einfallen, sei fantasievoll und überrasche deine bessere Hälfte! Am besten fängst du gleich damit an ;-)

 



Welche Rolle spielen ERWARTUNGEN in deinem Leben?

Es sind nie die anderen, welche mich seelisch verletzen. Es sind immer und ausschließlich meine unerfüllten Erwartungen, die schmerzen. Kein Wesen auf dieser Welt ist verpflichtet, sich so zu verhalten, wie ich es gerne hätte.

Salia von ZENART

Nicht selten neigen wir dazu, andere für unser „Unglück“ verantwortlich zu machen. Wenn wir genauer hinschauen, können wir jedoch feststellen, dass wir selbst es sind, die den Weg zu Enttäuschung und Leid ebnen.
Es geschieht über unsere Erwartungshaltung. Unerfüllte Erwartungen führen zu Schmerz und zu seelischem Stress.

Eine Formel, die mir ein manches Mal in Krisen geholfen hat, lautet:

„Mein Leid entsteht
aus meiner Erwartung.
Da ich diese
ändern kann,
kann ich auch
mein Leid ändern.“

Vielleicht magst du diese Feststellung für dich überprüfen und sie einmal ausprobieren, wenn du gerade arg enttäuscht bist. Übrigens, das Thema „Erwartungen“ ist ein spannendes Motiv, um sich mit seinem Partner auszutauschen. Kennst du seine Erwartungen? Weiß er um deine?

 



ZUHÖREN – präsent sein

Bitte höre genau hin, wenn dein Gesprächspartner bzw. deine Partnerin dir etwas mitteilt.
Der Akt des bewussten Zu-Hörens ist wesentlich, wenn du verstehen willst.
Im Zustand ungeteilter Aufmerksamkeit bist du offen und bereit, dich auf dein Gegenüber einzulassen. Nimm dir die Zeit, sei interessiert und geduldig.

Ohne dass es uns bewusst ist, geben wir unserem „Kopfkino“ oft wesentlich mehr Beachtung als der wirklichen Welt um uns herum.
Wir produzieren am laufenden Band Vorstellungen und Überzeugungen, die uns lenken und einengen und für die Botschaft unseres Gesprächspartners kaum Raum zulassen.
Unser eigener innerer Raum ist vollgestopft. Überfüllt mit Meinungen, Vorurteilen, Erwartungen, mit Wünschen und Ängsten. Folglich herrscht mentale Enge …
Es bleibt kein Platz mehr für das, was gegenwärtig stattfindet und deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit verdient hätte.
Gönne eurem Miteinander-reden wieder mehr Raum. Sei dabei ein guter Zuhörer bzw. eine interessierte Zuhörerin und schenke deinem Partner oder deiner Partnerin deine ganze Präsens, dein „ich bin hier und jetzt bei dir“.