PAARZEIT LEBEN
Paare, die mich bereits kennen, wissen, wie wichtig PAARZEIT für eine lebendige Beziehung ist.
Ich gebe hier - in der vertraulichen Du-Anrede - immer wieder mal ein kleines „Memo“, damit ihr am Ball bleibt und euch regelmäßig PAARZEIT schenkt und diese bewusst lebt.
PAARZEIT dient der Nähe. Nähe basiert auf Vertrauen. Vertrauen resultiert aus Offenheit und gegenseitigem Verstehen.
PAARZEIT gestalten: Wieder neugierig sein oder mal romantisch, Fantasie ausleben, Übermut wagen und einfach wieder Spaß haben. Aber auch ganz sanft und still miteinander sein dürfen. Viele spannende Erfahrungen.
Probiert es aus!

Ich möchte vorab darauf hinweisen, dass ich Menschen jeden Geschlechts und jeglicher Herkunft anspreche. Dabei ist meine bedingungslose Wertschätzung selbstverständlich.
Ich werde somit davon absehen, in meinen Texten Formulierungen zu benutzen, die das angeblich immer wieder bestätigen. Es stört den Lesefluss, und mein Verzicht ist keineswegs Ausdruck meiner weniger respektvollen Haltung.
Kommentar zu "DIE MACHT DER KOMMUNIKATION" im März 2025
Der Kommentar stammt von einem Klienten-Paar zu meinem Beitrag DIE
MACHT DER KOMMUNIKATION. Danke liebe Frau Hemmerich, vor allem für den
wertvollen Gedanken zur persönlichen Entwicklung:
Liebe Frau Weis,
wir haben Ihren Text mit großem Interesse gelesen und finden, dass Sie hier ein
sehr wichtiges und zeitloses Thema aufgreifen.
Für uns ist das auch ein zutreffendes Thema. Durch Sie haben wir auch erst
kennen gelernt, wie man richtig kommuniziert und das hat uns durch sehr
schwere Zeiten geführt.
Besonders gut gefällt mir, dass der Text die Vielschichtigkeit der Kommunikation
beleuchtet – sowohl ihre harmonisierende als auch ihre potenziell verletzende
Wirkung. Auch die konkreten Voraussetzungen für respektvolle Kommunikation
sind treffend formuliert und bieten wertvolle Impulse.
Ein Gedanke, der mir beim Lesen kam: Letztendlich ist Kommunikation nicht nur
ein Mittel, um Beziehungen zu gestalten, sondern auch ein Weg der
Selbstentwicklung. Die Fähigkeit, achtsam zu sprechen und aktiv zuzuhören, ist
eng mit der eigenen inneren Haltung verbunden – mit der Bereitschaft, sich
selbst zu reflektieren und weiterzuentwickeln. In diesem Sinne ist bewusste
Kommunikation nicht nur ein Tool für ein besseres Miteinander, sondern auch
eine Form der persönlichen Reifung.
Herzliche Grüße
Johanna Hemmerich
AUF DER SUCHE NACH LIEBE
Wenn Du der Liebe deines Lebens begegnen möchtest, schau in den Spiegel.
Byron Katie
Wer sucht sie nicht, die Liebe?
Wir alle sehnen uns danach, geliebt zu werden!
Wie kann man die „wahre“ Liebe finden?
Was kannst du tun, um geliebt zu werden?
Auf der Suche nach der erfüllten Liebe in einer Paarbeziehung vergessen wir meist, dass der erste Schritt dahin die Liebe zu sich selbst ist, die Selbstliebe!
Das klingt vielleicht etwas merkwürdig, denn wer hält es schon für nötig oder wagt es vielmehr, sich selbst zu lieben!?
Gemäß einem weitverbreiteten Glaubenssatz gilt nämlich, dass es total egoistisch und selbstsüchtig ist, (zuerst) an sich selbst zu denken oder – noch schlimmer - sich selbst zu lieben. Außerdem müsste man sich Liebe erst einmal verdienen.
Solche Glaubenssätze haben trotz ihres Unsinns unglaublich viel Macht. Das liegt vor allem an der Flut von „Argumenten“, die dagegensprechen, sich selbst zu mögen. All das wurde und wird dir immer wieder sehr überzeugend von außen eingetrichtert. Es findet aber auch wie einprogrammiert in deinem Innern statt.
Überprüfe doch mal, ob bei dir solche Automatismen ablaufen? Vielleicht bereits, wenn es „nur“ um die Selbst-Akzeptanz geht!? Kannst du dich mit allem so akzeptieren, wie du bist?
Wenn wir den Menschen, der uns im Spiegel anschaut, nicht bedingungslos lieben können, wirkt sich das auch auf unsere Beziehungen aus. Denn wie sollte das zu unserer Erwartungshaltung passen, von anderen bedingungslos geliebt zu werden, wenn wir es selbst nicht schaffen?
Auch die umgekehrte Schlussfolgerung ist überlegenswert: wie könnte ich einen anderen Menschen ernsthaft lieben, wenn ich den, der mir am allernächsten, vertrautesten und intimsten ist – nämlich mich selbst -, nicht lieben kann?
Wie unschwer zu erkennen ist, führt dich deine Sehnsucht nach Liebe zuerst zu dir selbst.
Ein spannender Gedanke, den du mit deinem Partner oder deiner Gefährtin einmal anschauen könntest. Vielleicht bietet sich dafür die PAARZEIT an.
PS
Wenn du Mama oder Papa bist, solltest du besonders aufmerksam sein, was du deinen Kindern vermittelst. In der Kindheit werden nämlich die Samen für die Selbstliebe gesät. Wer diese glückliche Erfahrung machen darf, hat es in seinem späteren Leben gewiss leichter als Menschen, denen das Natürlichste der Welt nicht mitgegeben bzw. abtrainiert wurde.
DIE MACHT DER KOMMUNIKATION: WIE WIR SPRECHEN & ZUHÖREN
Die Art und Weise,
wie wir sprechen und zuhören,
kann anderen Freude, Glück,
Selbstvertrauen, Hoffnung
und Erkenntnis bringen.
Thich Nhat Hanh
Der vietnamesische Achtsamkeitslehrer macht das Befinden von Menschen davon abhängig, wie wir kommunizieren. Angenehme Erfahrungen tragen meist auch in unserer Paarbeziehung zu mehr Harmonie bei.
Entsprechend unserem Kommunikationsverhalten können beim anderen aber ebenso gegenteilige Effekte hervorgerufen werden. Dazu zählen ärgerliche oder unglückliche Empfindungen wie Enttäuschung und Resignation, Isolierung und Selbstzweifel bis hin zu Wut oder sogar Hass.
Was hat die Macht, solche Reaktionen und bitteren Gefühle hervorzurufen??
Oft ist emotionaler Schmerz darauf zurückzuführen, dass wir uns unverstanden und alleingelassen fühlen …, dass wir uns nicht gesehen und nicht gehört fühlen.
Ja, aber wie passiert denn eigentlich „Verstehen“? Wie sind echter Kontakt und Gemeinschaftlichkeit möglich? Wie kann Wahrnehmen mit allen Sinnen gelingen?
Ganz einfach – indem man miteinander redet! Oder anders ausgedrückt, mittels einer bewussten und respektvollen Kommunikation.
Und konkrete Voraussetzungen für eine solche Kommunikation sind aufrichtiges Interesse, sich Zeit nehmen, Achtsamkeit, Bereitschaft, sich einzulassen und sich zu zeigen, aktiv zuhören, Wertschätzung und Freundlichkeit, um nur einige Punkte zu nennen.
All diese Faktoren liegen in unseren Händen! Wir haben die Macht zu lenken, in welche Richtung sich unser Miteinander entwickeln kann. Alles was wir tun und nicht tun, hat Konsequenzen. Die Entscheidung für deinen Part triffst nur du allein.
Willst du „Krieg“, wirst du dich logischerweise anders verhalten, als wenn dein Ziel der „Frieden“ ist.
Ein erster Schritt zu einem erfüllten Miteinander wäre, die eigene Haltung zu überprüfen und die Art und Weise deiner Kommunikation.
Sich selbst beobachten und die Erkenntnisse mit deinem Partner oder deiner Lebensgefährtin auszutauschen, ist ein spannendes Thema für die PAARZEIT.
KONFLIKTE LÖSEN - fünf Aussagen helfen dabei
Konflikte passieren in jeder Beziehung. Je länger sie schwelen, umso mehr verfestigen sich die „negativen Energien“. Diese können das Paarleben ganz schön drangsalieren – lautstark oder auch subtil und leise.
Eine gute Maßnahme wäre, es gar nicht so weit kommen zu lassen.
Ja – aber wie kann das gehen, wenn sich die Emotionen hochgeschaukelt haben??
Erster Schritt: erst einmal Abstand nehmen – zum Thema und vielleicht auch räumlich. Sich bewusst zurücknehmen, damit etwas Ruhe einkehren kann.
Dann können zwei Aspekte hilfreich sein:
Zunächst geht es um deine innere Haltung. Nur wenn ich ehrlich bereit bin, von meiner „Kämpfer-Position“ abzurücken, kann ich meinen Teil zu einem entspannten Miteinander beitragen.
Eine friedfertige Haltung einzunehmen ist also zentrale Voraussetzung, mit deiner Frau oder deinem Partner wieder in einen guten und konstruktiven Kontakt zu kommen.
Der zweite Aspekt liegt im Außen, das heißt in der Begegnung mit deinem Gegenüber, indem die innere Haltung mit Worten ausgedrückt wird.
Bewährt haben sich folgende fünf Aussagen, die recht simpel erscheinen, jedoch eine große Wirkung haben:
Es tut mir leid …
Im Sinne von: „Es war nicht meine Absicht, dich zu verletzen. Ich möchte künftig achtsamer sein.“ Es geht um Verantwortung und Souveränität.
Bitte verzeih mir …
Im Sinne von: „Mir ist echter Frieden mit dir wichtig. Ich möchte gerne meinen Teil dazu beitragen.“ Hintergrund ist das Loslassen destruktiver Gefühle und Vorwürfe.
Ich habe Angst …
Im Sinne von: „Ich habe Angst, etwas falsch zu machen!“ Aber auch Angst, Fehler einzugestehen, Schuld zuzugeben, Schwäche zu zeigen. „Ich möchte mutig sein und mich dir offen anvertrauen. Ich möchte mit dir reden.“
Ich liebe dich …
Im Sinne von: „Ich sollte dir viel öfter sagen, was ich fühle. Ich möchte die Liebe nicht als Selbstverständlichkeit nehmen, sondern sie bewusst leben.“
Danke …
Im Sinne von: „Ich bin froh, dass du an meiner Seite bist. Wenn ich darüber nachdenke, kommen mir ganz viele Punkte in den Sinn, für die ich wirklich dankbar bin.“ Das zeugt von Wertschätzung und Akzeptanz.
Basisprozesse wie Anerkennung, Loslassen, Dankbarkeit oder Vertrauen
führen zu Entspannung, Harmonie, Verbundenheit und – Freiheit.
Nimm diese Überlegungen doch mal mit in eure PAARZEIT. Vielleicht ist ein praktischer Wink dabei, den ihr mal ausprobieren wollt …
GELASSENHEIT DURCH LOSLASSEN
Der Gelassenheit Raum geben.
Erwartungen verschlingen Gelassenheit.
Lass sie los, die Schlinge der Erwartungen.
Erlebe stattdessen Ungezwungenheit durch Akzeptanz.
Lass die Welt und die Menschen, wie sie sind. Ohne Bedingungen.
Und sei du so, wie du bist. Ohne Selbstzweifel.
Akzeptanz bedeutet annehmen, was ist. Dieser Weg führt in die Gelassenheit.
Alles ist wie es ist - stelle es nicht in Frage. Das macht dich unabhängig.
Setze deine Grenzen und achte darauf, dass niemand sie überschreitet.
Überschreite du die Grenzen anderer nicht.
Gebe, wenn du gebeten wirst. Nimm, wenn dir gegeben wird.
Rate nur, wenn du gefragt wirst. Frage, um dich zu zeigen.
Deine Maßstäbe sind allein deine, lege sie nicht anderen an.
Kümmere dich um dein Terrain und ackere nicht außerhalb davon.
Erfülle deinen Part, und nimm dich zurück, wenn es nicht deiner ist.
Lass die Verantwortung des andern beim andern.
Und wenn du Achtsamkeit wünschst, sei du achtsam.
Wenn du Liebe ersehnst, sei du Liebe.
Erwarte weder Achtsamkeit noch Liebe.
Erwarten erzeugt Druck, macht eng und starr.
In der Gelassenheit gibt es keinen Druck.
Lass los. Lege das starre Korsett ab und öffne dich der Weite.
Tauche ein in das Meer von innerem Gleichklang.
Lass dich tragen von den Wellen der Stille und Entspanntheit.
Gönne dir, in umfassendem Frieden mit dir selbst bei dir zuhause zu sein.
Spüre die natürliche Harmonie in jedem Atemzug, jeder Faser, jeder Zelle.
Alles Schwere losgelassen, um leicht und frei zu sein.
Sobald du JA dazu sagst, öffnet sich der Raum.
© Edit M. Weis 2025
INVESTITIONEN IN DER PARTNERSCHAFT
Es ist gut, Geld zu haben und Dinge, die man mit Geld kaufen kann.
Es ist aber auch gut, sich von Zeit zu Zeit zu besinnen, ob man nicht die Dinge verloren hat, die unbezahlbar sind.
George Lorimer
Es ist wirklich gut, wenn man sich ein angenehmes Leben gönnen kann, in dem auf wesentliche Dinge nicht verzichtet werden muss. Solch ein materieller Komfort trägt sicherlich zu einer zufriedenen Partnerschaft bei.
Nun gibt es aber auch die nicht-materiellen Werte, die im Leben eine beachtenswerte Rolle spielen.
Dazu gehören Vertrauen, Glück, Anerkennung, Mitgefühl, Freude und Liebe. Ebenso Sicherheit und Fürsorge für die Familie, Treue und Verlässlichkeit in der Paarbeziehung, sowie Freundschaften und Gemeinschaftssinn im Umfeld.
Es ist klar, dass hinsichtlich dieser Wertvorstellungen jeder seine eigenen Prioritäten setzt … Weißt du, was deiner Partnerin wirklich wichtig ist? Kannst du mit Sicherheit sagen, was für deinen Partner bedeutend ist?
Ich halte es für eine schöne und sinnvolle „Übung“ für ein Paar, sich ab und zu im Austausch bewusst zu machen, wo man im Leben steht. Sich anzuschauen, was man gemeinsam alles erreicht hat. Das war ja meist mit großen Anstrengungen und Entbehrungen verbunden, die man in Kauf nehmen musste.
Eventuell wäre das dann auch der geeignete Moment, den Blick über den materiellen Tellerrand hinaus auszuweiten und mal zu überprüfen, wie es um die immateriellen Werten steht? Sind im Alltagsgeschehen vielleicht wertvolle Elemente abhandengekommen, die man mit Geld nicht kaufen kann, die unbezahlbar sind?
Habt ihr möglicherweise Aspekte und Wertvorstellungen vernachlässigt oder ganz aus den Augen verloren, die einmal elementar für euch und eure Paarbeziehung waren?
Dann könnte es an der Zeit sein, diesen mal wieder die bewusste und aktive Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.
Ein tolles Thema für die PAARZEIT!
PARTNERSCHAFT – wie eine schöne Gebirgslandschaft
Wir würden unsere positiven Seiten nie erkennen, wenn wir keine negativen besäßen. Beides zusammen ist wie eine schöne Gebirgslandschaft. Ohne Berge keine Täler, ohne Täler keine Berge. Wer in seiner Verblendung die Täler verschwinden lassen möchte, muss auch die Berge einebnen.
Ken Wilber
Diese Erkenntnis lässt sich auch auf eine Partnerschaft übertragen.
Sie hat Höhen und Tiefen, und das Paar ist gefordert, sie zu meistern. Die Highlights lieben wir, aber auf die Tiefpunkte würden wir natürlich am liebsten verzichten.
Uns ist klar, dass die Welt aus Gegensätzen besteht: kein Licht ohne Schatten, ohne Nacht kein Tag, keine Ebbe ohne Flut. Das ist die Natur der Dinge.
Dennoch fällt es uns schwer, diese Tatsache auf unser Leben mit seinem Alltag zu übertragen. Wir wehren uns gegen „negative“ Erfahrungen und Gefühle und meinen naiverweise, wenn wir sie ignorieren, verschwinden sie von allein. In unserem Bestreben, dass wir nur das Gute und „Positive“ zulassen wollen, unterdrücken wir einen wesentlichen Aspekt der natürlichen Balance.
Das ist schade, denn eine Partnerschaft lebt auch von der Spannung. Und wer immer nur Harmonie anstrebt, beschneidet sich selbst und die Beziehung in ihren Möglichkeiten, zu wachsen und sich zu entwickeln.
Bewusst hinschauen, neue Blickwinkel gewinnen, akzeptieren auch von unbequemen Wirklichkeiten, Krisen als Herausforderung, mutig sein, konstruktive Auseinandersetzungen – ehrliche Gespräche.
Genau darin liegt das Potential einer erwachsenen Paarbeziehung. Mit Sicherheit nicht im Wegschauen oder Kreieren einer heilen Scheinwelt, die einem gegebenenfalls irgendwann um die Ohren fliegen wird.
Besinne dich deiner Stärken und Schwächen und denen deines Partners. Ergründet gemeinsam, wie diese Eigenschaften zur abwechslungsreichen Gestaltung euer Partnerschaft beitragen können. Vielleicht wäre das auch mal ein anregendes Thema für eure PAARZEIT …
Immer nur durch eine platte Einheitslandschaft zu marschieren, könnte auf Dauer langweilig sein ;)
DIE MACHT UNERFÜLLTER ERWARTUNGEN
Es ist nicht die Liebe, die schmerzt. Liebe schmerzt nie. Es sind die unerfüllten Erwartungen, die wehtun.
(Samarpan)
Häufig haben wir feste Vorstellungen entwickelt, wie „unsere Liebe“ auszusehen hat. Daraus ist eine Erwartungshaltung entstanden, die wir automatisch als Maßstab nehmen, was wir von unserem Partner erhoffen oder sogar verlangen.
Erinnere dich doch einmal an die erste Zeit eures Verliebtseins zurück: der totale Wahnsinn, eine Energie, um die Welt aus den Angeln zu heben … In dieser Euphorie hast du deine Traumfrau genauso toll gefunden, wie sie war. Du wärst gar nicht auf die Idee gekommen, an deinem Prinzen etwas ändern zu wollen.
Mit der Zeit hat sich dieser Eindruck jedoch gewandelt. Was ist passiert? Warum ist deine Liebste, dein Liebster so verändert und zeigt Seiten, die dir gar nicht gefallen? Ist diese Verwandlung real oder hat sich dein Blick verschoben und du betrachtest deinen Mann bzw. deine Lebensgefährtin mit viel kritischeren Augen?
Zwei sehr menschliche Aspekte helfen uns zu verstehen: die dargebotene Schokoladenseite und die rosarote Brille in der Verliebtheitsekstase.
Beides gaukelt uns eine Fantasiewelt vor, die dem Alltag irgendwann weichen muss. Jetzt bist du gefordert, den Menschen hinter der Maske zu erkennen und die Ansprüche des „wirklichen“ Lebens mit seinen Ecken und Kanten zu meistern. Es macht keinen Sinn, der „manischen“ Zeit nachzujammern: „alles soll wieder so sein wie am Anfang!“
Das wird es nicht!! Gib dich nicht einer Illusion hin.
Die Phase des Verliebtseins sollte übergehen in eine reife und stabile Liebe. Hier findet das Paar die Kraft, die es nährt und trägt, und die hilft, die Anforderungen des Alltagsleben, aber auch größere Widrigkeiten zu bewältigen. Hier wird die Basis geschaffen für eine erfüllte Partnerschaft und das Gründen einer Familie.
Erwartungen, Ansprüche, Vorstellungen – alles OK, aber bitte immer mal wieder überprüfen, ob sie der Beziehung noch gerecht werden. Diese Erkenntnis ist wichtig, damit ein Schmerz aufgrund von Enttäuschung und Frustration keine zerstörerische Macht gewinnen kann.
Checkt es in eurer Paarzeit. Es ist sicher spannend zu erfahren, wie der andere euren Werdegang erlebt hat, und welche persönlichen Vorstellungen und Wünsche sie heute hat …
ACHTSAMKEIT – in der Partnerschaft!?
Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst.
Jon Kabat-Zinn
Das Thema Achtsamkeit ist ziemlich aktuell. Der Begriff ist ein Modewort. Doch welche Bedeutung steht dahinter?
Achtsam sein heißt, mit sich selbst in Kontakt sein. Heißt, sich nicht im Außen oder im Kopfkino verlieren.
Spielt das eine Rolle für die Partnerschaft?
Ich denke ja. Wenn ich achtsam bezüglich meiner Person bin und mit meinen Wahrnehmungen und Bedürfnissen entsprechend bewusst umgehe, wird sich das auch in meiner Paarbeziehung auswirken.
Das hat nichts mit „Egoismus“ zu tun, sondern mit einem klaren Herausfinden, wer ich gerade bin, wo ich stehe, was mir wichtig ist, was mir (nicht) guttut und wo ich z.B. mit meinen Ressourcen haushalten sollte.
Wenn ich meinen Partner offen daran teilhaben lasse, was mich bewegt, ist das ein wichtiger Schritt für gegenseitiges Verstehen. Vorausgesetzt natürlich, dein Gegenüber ist ebenso bereit, sein Inneres mit dir zu teilen.
Eine Beziehung ist ja keine Einbahnstraße, sondern braucht einen aktiven Austausch, wenn sie harmonisch und erfüllt sein soll.
Wenn dieser vertrauensvolle Austausch gelingt, ist das der Nährboden für Nähe und liebevollen Umgang miteinander. Das macht vieles leichter für Angelegenheiten, die wir sonst lieber vermeiden, vernachlässigen oder aussitzen. Dazu gehört das Äußern von Bedürfnissen und Wünschen, aber auch das Aussprechen von unbequemen Themen, anderen Sichtweisen oder Kritik.
Achtsamkeit beinhaltet zudem den bewussten Umgang mit „negativen“ Emotionen. Wenn ich lerne und vor allem - mir erlaube (!), mit mir selbst nachsichtiger, geduldiger und liebevoller zu sein, werde ich auch mit anderen Menschen mitfühlender und toleranter umgehen können. Ich darf dann weniger ängstlich, streng, kritisch oder perfektionistisch und stattdessen gelassen, souverän und großmütig sein.
Achtsamkeit hat viel mit innerer Klarheit zu tun. Wenn ich mit mir selbst im Reinen bin, wirke ich auch nach außen besonnen und selbstbewusst - und werde dadurch automatisch ernst genommen.
Eine entsprechende Reaktion wird nicht ausbleiben: zwischenmenschliche Beziehungen, ob in der Partnerschaft oder im weiteren Umfeld, entspannen sich. In der Atmosphäre einer heiteren Leichtigkeit lebt es sich einfach schöner :)
Ob eine achtsamere Haltung auch in eurer Beziehung Sinn macht, könnt ihr ja mal in eurer Paarzeit abwägen.
FREUNDLICHKEIT
Freundlichkeit - ein Wort, das nicht sehr spektakulär klingt. Aber prüfe doch mal, was Freundlichkeit für dich bedeutet. Zum Beispiel in deinem Alltag mit all seinen Begegnungen … Macht es für dich einen Unterschied, ob jemand freundlich zu dir ist oder unfreundlich mit dir umgeht? Oder ist es dir egal?
Wie steht es umgekehrt mit deiner Haltung? Bist du ein freundlicher Mensch, der gerne ein Lächeln oder einen Blick schenkt, ein nettes Wort sagt oder bei Bedarf die Hand reicht? Wie bewusst bist du im Umgang mit Anderen? Interessieren sie dich? Oder ist „man“ nur noch mit sich selbst beschäftigt, ohne Kontakt, wie kleine Ich-Inseln, die die Berührung untereinander vermeiden – ob bewusst oder unbewusst. Oft entstehen daraus Isolation und Einsamkeit. Wer das nicht möchte, kann dem mit so „banalen“ Maßnahmen wie Freundlichkeit entgegenwirken. Probier es doch mal aus …
Es könnte so einfach sein …
Mit jeder verpassten Freundlichkeit
wird unsere Welt ein Stück ärmer.
Wir wollen die Welt retten und vergessen dabei, WER die Welt ist!
Was nutzen Klimaschutz-Aktionen, Anti-Kriegs-Demonstrationen,
Political Correctness, Genderismus oder andere Weltverbesserungsideen,
wenn das WESENTLICHE fehlt?
Wäre es nicht sinnvoll, zuerst den naheliegendsten Schritt zu tun und
bei sich selbst anzufangen und seinen ganz persönlichen Beitrag zu leisten, wenn unsere Welt nachhaltig
menschlich, gesünder und liebevoller werden soll?
Jedes kleine Tun im Sinne echter Freundlichkeit
ist mehr wert als 1000 Worthülsen und das Schwenken bunter Fähnchen,
effektiver als jeder blinde Aktionismus und heilsamer als sämtliche Maßnahmen der profilierungsneurotischen Politiker & Co.
Wir alle – du und ich - müssen lernen,
wieder freundlich miteinander umzugehen.
Aufmerksam, unbefangen und respektvoll.
Es könnte so einfach sein - wenn wir wollen.
ECHTES ZUHÖREN
Die meisten von uns sind auf Ergebnisse aus, wollen Ziele erreichen; wir wollen ständig die Oberhand gewinnen und uns durchsetzen. Auf diese Art ist echtes Zuhören nicht möglich.
Jiddu Krishnamurti
Ein bedenkenswerter Hinweis in unserer schnellen, ehrgeizigen und kontaktarmen Zeit …
Wir meinen immer, Zuhören sei so einfach, dass man es automatisch beherrscht, so wie atmen oder schlucken. „Zuhören kann doch jeder, was soll daran kompliziert sein!?“
Nun, wenn ich Worte vernehme, heißt das nicht zwangsläufig, dass ich sie auch verstehe. Viele – wesentliche - Botschaften gehen leider an uns vorbei, weil wir ihnen keine Aufmerksamkeit schenken. Wir finden Unterhaltungen langweilig oder ermüdend, oder wir nehmen unseren Gesprächspartner nicht ernst. Deshalb lassen wir uns erst gar nicht auf einen aktiven Gesprächsaustausch ein, klinken uns aus und sind mit unseren Gedanken ganz woanders.
Ich muss nicht betonen, dass eine solche Haltung für eine lebendige und wertschätzende Partnerschaft nicht förderlich ist.
Ohne Zuhören kein Verstehen. Ohne Verstehen keine Nähe. Ohne Nähe kein Vertrauen. Ohne Vertrauen keine Liebe.
Wenn du mir zustimmst, solltest du das Thema einmal in eurer PAARZEIT durchleuchten. Vielleicht geht dann das eine oder andere Licht auf ;)
7 GUIDES ZUM GLÜCK
… nun, mindestens sieben. Es gibt sicherlich noch mehr Wege dahin. Aber wenn die folgenden verstanden, ernst genommen und umgesetzt werden, wird dem Glück in einer Paarbeziehung einer guter Nährboden bereitet.
Haltungen und Aktivitäten, die der Lebendigkeit und dem Fortbestand der Liebe dienen:
LIEBE ZEIGEN
Das ist ein sehr praktischer Hinweis! Liebe will gelebt und offenbart werden, kundgetan in Worten und Gesten. Natürlich gibt es auch diese besonderen (Augen-)blicke, die keiner Worte bedürfen … aber auch diese „Sprache“ braucht Sender und Empfänger. Wann hast du das letzte Mal konkret „Liebe gefunkt“?
MITEINANDER REDEN
statt schweigen oder sich verkrümeln.
Sprechen ist die Grundlage für gegenseitiges Verstehen. Sich aus dem Weg gehen, sei es aus Bequemlichkeit oder Angst, sich zu zeigen oder vor der „Wahrheit“ - was immer das sein mag(!?), ist für eine Beziehung nicht förderlich. Redest du über deine Gefühle und was dich beschäftigt?
SELBSTREFLEXION
„Erkenne dich selbst“ – gemäß dem alten Meister Sokrates ist ein elementarer Aufruf. Sich selbst und sein Tun überdenken, gerne auch mal kritisch ;) … das ist ein äußerst konstruktiver Weg, um besser zu verstehen und daraus echtes Potential zu schöpfen – für sich selbst UND für die Partnerschaft. Kennst du deine Stärken? Wie gehst du mit deinen Schwächen um?
BEREITSCHAFT ZUR VERÄNDERUNG
Dazu gehören, seine eigene „zementierte“ Haltung in Frage zu stellen und das Überprüfen eingefahrener Muster, die uns womöglich gefangen halten - oft, ohne dass es uns bewusst ist. Wie wäre es mit „frischem Wind im Beziehungshaus“? Oder mit der spannenden Erforschung neuer Horizonte, statt gelangweilt oder frustriert auf der Stelle zu treten?
BLICK NACH VORNE
mit positiver Aussicht, statt immer wieder in der Vergangenheit zu wühlen und immer wieder alte Themen und Vorwürfe hervorzuzaubern. Bitte nenne nur ein einziges Argument, wozu das gut sein sollte!?
KOMPROMISSBEREITSCHAFT
Das Leben besteht aus Kompromissen und eine Paarbeziehung ebenfalls.
Aufeinander zugehen, sich austauschen, zuhören, nachfragen, Vorschläge machen, verhandeln, gemeinsam Lösungen finden … Bist du ein Teamplayer?
Last but not least: ERFÜLLTE SEXUALITÄT
Sie ist immer so individuell wie das Paar, das sie lebt.
Hier einige Impulse, die dich vielleicht inspirieren, eurer Sexualität die gebotene Aufmerksamkeit zu schenken: Trägheit ablegen, neuartige Spielräume und Entfaltungsmöglichkeiten entdecken und ausprobieren, schöne alte Vertrautheiten wiederbeleben, aus der Liebe ein Fest machen …
Sind da Bereiche, die du vernachlässigt hast? Manchmal verharren wir in einer Art Dornröschenschlaf … Was braucht es zum Aufwachen?
VIEL GLÜCK!