PAARZEIT LEBEN

Paare, die mich bereits kennen, wissen, wie wichtig PAARZEIT für eine lebendige Beziehung ist.

Ich gebe hier - in der vertraulichen Du-Anrede - immer wieder mal ein kleines „Memo“, damit ihr am Ball bleibt und euch regelmäßig PAARZEIT schenkt und diese bewusst lebt.

PAARZEIT dient der Nähe. Nähe basiert auf Vertrauen. Vertrauen resultiert aus Offenheit und gegenseitigem Verstehen.

PAARZEIT gestalten: Wieder neugierig sein oder mal romantisch, Fantasie ausleben, Übermut wagen und einfach wieder Spaß haben. Aber auch ganz sanft und still miteinander sein dürfen. Viele spannende Erfahrungen.
Probiert es aus!

Ich möchte vorab darauf hinweisen, dass ich Menschen jeden Geschlechts und jeglicher Herkunft anspreche. Dabei ist meine bedingungslose Wertschätzung selbstverständlich.
Ich werde somit davon absehen, in meinen Texten Formulierungen zu benutzen, die das angeblich immer wieder bestätigen.
Es stört den Lesefluss, und mein Verzicht ist keineswegs Ausdruck meiner weniger respektvollen Haltung.



AKZEPTANZ, DIE GELASSENE ART, EIN STREITMUSTER ZU DURCHBRECHEN

Akzeptanz heißt weder, dass man sich zum Fußabstreifer machen lässt, noch, dass man apathisch wird. (Richard Carlson)

In einem Meinungsaustausch entwickeln wir oft blitzartig den Drang, uns verteidigen oder rechtfertigen zu müssen. Wir lieben es natürlich, Recht zu haben - und wer lässt sich schon gerne maßregeln oder belehren? Wir fragen uns, warum wir etwas akzeptieren sollten, was wir nicht einsehen!?

Akzeptanz in einem Gespräch bedeutet aber erst einmal nur, das anzunehmen, was gerade passiert. Einschließlich Tadel oder Kritik, auch wenn sie uns nicht gefällt, oder Kommentaren, denen wir nicht zustimmen.

Akzeptanz heißt, zunächst anzuerkennen, was der andere sagt. Ich muss ja nicht damit einverstanden sein, aber ich bemühe mich, ihm aufmerksam zu begegnen. Die wichtigsten Voraussetzungen sind Zuhören und Nachfragen, um besser verstehen zu können.

Du kennst das sicherlich aus eurem Paarleben: aus einer Belanglosigkeit entwickelt sich ein handfester Streit. Eine ursprünglich neutrale Diskussion schafft es, dass wir uns spontan kritisiert und sogar angegriffen fühlen.
Die Reaktion darauf ist Programm: Ärger, Verteidigung, Gegenangriff oder Rückzug. Schlimm, wenn dadurch das Wochenende hin ist, der Besuch bei den Freunden abgesagt oder der Kurzurlaub gecancelt wird.

Wenn euch das öfter passiert, handelt es sich womöglich um eine Art Automatismus, den du mal hinterfragen solltest: Bin ich dieser „Macht“ total ausgeliefert oder gibt es Wege, die Eigendynamik auszutricksen und gelassen zu bleiben?

Wie wäre es mit innehalten und sich erst einmal für den Standpunkt des anderen zu interessieren? Statt kurzweg in die Verteidigungshaltung zu gehen oder verbal um sich zu schlagen … Die Streitspirale lässt grüßen!

Ich behaupte, dass man das Innehalten, d.h. erst einmal Ruhe bewahren, sich zurücknehmen und bei sich bleiben … trainieren kann. Das ist selbst in emotionalen Situationen machbar. Wer besonnen und souverän handelt, kann nicht mehr Opfer einer Eskalationsspirale werden.

Verhalten zu ändern ist anstrengend. Ja, das ist so und erfordert eine Menge Selbstbeherrschung. Aber wenn dir eine entspannte Atmosphäre im Gespräch auf Augenhöhe wichtig ist, lohnt es sich bestimmt, den Aufwand in Kauf zu nehmen.

Denk doch einmal darüber nach, ob es für dich ein Versuch wert ist, dich deinem Partner von einer anderen Seite zu zeigen?
Wie würde deine Partnerin auf dein neuartiges Verhalten reagieren?

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VERÄNDERUNG – IN DER KRISE AKTIV WERDEN

Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

Ich muss nicht erwähnen, dass es in einer Partnerschaft Höhen und Tiefen gibt und entsprechend ein Potpourri von Emotionen. Dazu zählt natürlich die Liebe, ein kraftvolles Gefühl, nach dem wir uns am meisten sehnen.
Aber manchmal hat sich die Liebe ins Dunkel verzogen, und man weiß nicht, ob sie überhaupt noch da ist. Vielleicht ist sie „nur“ überlagert von anderen starken Empfindungen wie Wut, Enttäuschung oder sogar Hass.
Das sind bittere Erfahrungen, die Partner in einer Beziehung zum Verzweifeln oder sogar Kapitulieren bringen können.

Wenn du in einem solchen Tief steckst, solltest du achtsam sein und zunächst herausfinden, um was es dir und deinem Partner geht? Steht eine Trennung an oder gibt es – vielleicht gerade durch die Krise - die Chance, wieder neu zueinander zu finden?
Was ist dein Ziel? Um die Liebe kämpfen oder hast du bereits resigniert?

Was ist das Ziel deiner Partnerin? Redet ihr offen über eure Vorstellungen? Oder geht ihr euch aus dem Weg, um Klarheit zu vermeiden?
Wenn ihr beide ernsthaft bereit seid, euch für die „Wiederbelebung“ eurer Partnerschaft einzusetzen, sollte es auch gelingen!

Für Einzelkämpfer ist der Erfolg jedoch fraglich, denn einer allein kann eine Paarbeziehung nicht retten.

Wichtig ist, ins Handeln zu kommen. Stagnation, Aushalten oder Aussitzen sind keine Option.
Notwendige Veränderungen gezielt in Angriff zu nehmen, ist der einzige Weg, der aus der Stockung führt. Tu den ersten Schritt und sorge für Klarheit.
Klarheit kann auch zu der Erkenntnis führen, dass eine Rettung der Beziehung nicht mehr möglich ist. Zum Beispiel, wenn es zu spät ist oder die Zerrüttung zu mächtig. Dann muss man den Mut, die Stärke und Fairness besitzen, die Verantwortung für sich und seinen Part zu übernehmen, offen zu kommunizieren und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Das Thema „Veränderung“ ist nicht nur in einer Krise eine wichtige Angelegenheit. Deshalb ist es ratsam, es immer wieder mal gemeinsam zu untersuchen. Auch hierzu bietet sich die PAARZEIT an.



BEI SICH SEIN – EIN WEG ZU FREUDE AM LEBEN UND AN DER PAARBEZIEHUNG

„In seiner Mitte sein
heißt furchtlos sein,
heißt verantwortungsbewusst,
klar und kraftvoll sein.
Aus dieser Mitte wächst
die Freude am Leben.“
Hinnerk Polenski

Aus dieser Mitte erwächst neben der Lebensfreude auch das Potential, eine erfüllte und liebevolle Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen.
Wie ist ein Mensch, der „bei sich“ ist?

Vielleicht ist dieser Mensch einfach „nur“ selbstbewusst, also sich ganz natürlich seiner selbst bewusst. Wir schätzen Menschen, die Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ausstrahlen. Aber manchmal verwechseln wir das mit Überheblichkeit und verhalten uns ablehnend.

Wir fühlen uns zu Menschen hingezogen, die uns gelassen und herzlich erscheinen, die klar und offen sind. Solche Menschen ruhen in sich, und diese Ruhe kann sich auf uns wohltuend übertragen.

Wir achten starke Charaktere, die uns dennoch nicht von oben herab begegnen. Wir wünschen uns etwas von dieser Kraft und Stärke und vergessen, dass wir sie bereits in uns tragen.

Wir bewundern es, wenn Menschen selbstsicher für sich eintreten und Grenzen setzen und umgekehrt auch Schranken akzeptieren können. Oft genug hadern wir, weil wir dazu selber vermeintlich nicht in der Lage sind.

Wir fühlen uns gut aufgehoben, wenn sich unser Gegenüber respektvoll zeigt und sich selbst zurücknehmen kann. Wir wissen, dass wir diese Eigenschaften ebenfalls öfter praktizieren sollten.

Wir erleben es als Stärke, wenn unser Partner eine verantwortungsbewusste Haltung einnimmt und für sich und sein Tun einsteht. Nicht selten fühlen wir uns zu schwach, dies gleichfalls zu tun.

Im Grunde wünschen wir uns den Umgang mit lebendigen und furchtlosen Leuten, auch wenn sie uns paradoxerweise manchmal Angst machen. Mut und Souveränität vermitteln Vertrauen, und das lässt auch uns lebendiger und furchtloser werden – wenn wir uns trauen. Dies könnte eine gute Basis sein, um mehr Freude im Leben zu spüren und diese Freude auch in deine Partnerschaft einzubringen.

Vielleicht hast du Lust, diese etwas philosophische Betrachtung in eurer PAARZEIT zu beleuchten?



BEDÜRFNISSE?? - DAS IST DOCH NUR WAS FÜR EGOISTEN

„Wenn wir unsere Bedürfnisse nicht ernst nehmen, tun es andere auch nicht.“
Marshall Rosenberg

Beispielhafte Dialoge zum Thema:

  • Wenn ich meine Bedürfnisse äußere, bin ich ein Egoist.
  • Wer sagt das?
  • Niemand, das weiß ich selbst.
  • Was sind denn deine Bedürfnisse?
  • Eigentlich habe ich keine wirklichen Bedürfnisse. Es gibt ne Menge Leute, denen geht es viel schlechter als mir.
  • Hat deine Unzufriedenheit vielleicht auch mit unerfüllten Bedürfnissen in deiner Partnerschaft zu tun, die dir selbst gar nicht so bewusst sind?
  • Ja vielleicht, aber die müsste dann ja meine Partnerin kennen, wenn sie mich liebt. Wozu habe ich sonst eine Beziehung, wenn mein Partner das nicht mitkriegt?

Möglicherweise haben Paarprobleme etwas mit „Bedürfnissen“ zu tun …

Probleme machen aber nicht die Bedürfnisse an sich, sondern der Umgang damit.
Wenn ich sie nicht kenne oder verdränge, sie nicht ernst nehme oder mich nicht traue auszusprechen, was ich brauche, wenn ich erwarte, dass andere meine Bedürfnisse erraten … sorry, wie soll das zu einer erfüllten Beziehung beitragen!?

  • Wie sollen andere unsere Bedürfnisse kennen, wenn uns diese selbst nicht klar sind?
  • Warum sollten unser Partner oder unsere Gefährtin unsere Bedürfnisse ernst nehmen, wenn wir sie selbst nicht ernst nehmen?
  • Wie erkenne ich denn meine Bedürfnisse??

Die letzte ist eine wesentliche Frage. Voraussetzung ist, dass du ehrlich mit dir bist. Und achtsam. Das bedeutet, deine Bedürfnisse aufmerksam zu erspüren: Was nehme ich wahr, wenn ich in mich hineinhorche? Was brauche ich? Was fehlt mir? Gibt es Sehnsüchte, die ich beiseiteschiebe oder nicht wahrhaben will? Oder glaube ich, dass es mir nicht zusteht, persönliche Bedürfnisse zu haben?

Jeder Mensch hat das Recht auf seine Bedürfnisse. Auch in einer Partnerschaft.

Wichtig für eine erfüllte Paarbeziehung ist es, sich dieser Bedürfnisse bewusst zu sein, sie zu kommunizieren und dafür auch einzutreten. Grundlegend sollte sein, sich dafür Zeit zu nehmen und diesen Freiraum für sich zu beanspruchen.

Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern ist ein erster Schritt, gut für sich selbst zu sorgen.
Wem das gelingt, kann seinen Blick auch einfühlsam und verständnisvoller auf sein Gegenüber und dessen Bedürfnisse richten.

Es ist sicher lohnenswert, das Thema mal in der PAARZEIT zu durchleuchten …



EINSAM ZU ZWEIT

Am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.
Erich Kästner

Immer mehr Menschen beklagen sich über Einsamkeit. Das erscheint recht verwunderlich. In einer Zeit des Fortschritts, wo Kommunikation und Kontakte immer und überall möglich sind, wo Strecken ohne großen Aufwand überwunden werden können, wo die Leute sich in Freiheit bewegen und sich räumlich nahegerückt sind, fühlen sich dennoch viele einsam.
Ja ich verstehe, wenn du sagst, man kann sich auch in einer Gruppe einsam fühlen oder fremd in einer Gemeinschaft oder nicht dazugehörig. Das ist richtig und natürlich ein großes Thema unserer Gesellschaft und Zeit.

Mir geht es hier aber um einen speziellen Aspekt: die Einsamkeit in der Partnerschaft.

Ist dir dieses Gefühl vielleicht auch vertraut? Fühlst du dich trotz Partnerschaft einsam oder alleingelassen? Wenn ja, weiß dein Partner davon? Sprichst du mit deiner Partnerin darüber?

Die meisten Paare sprechen nicht darüber. Vielleicht, weil es ein befremdliches Gefühl in unserer bunten Welt mit all ihren Angeboten und Möglichkeiten ist. Vielleicht auch, weil sie sich schämen oder den anderen nicht verletzen wollen. Oder ganz einfach, weil sie sich nicht trauen! Das ist meiner Erfahrung nach der häufigste Gesprächsverhinderer: die Angst, nicht verstanden zu werden.

Wie siehst du das? Falls Einsamkeit für dich ein Thema ist, vermute ich, dass „etwas“ fehlt. Etwas Wesentliches wie Nähe, Aufmerksamkeit, Austausch, Interesse, Anerkennung, Reden, Verstanden werden, Wir-Gefühl, Gemeinschaft, Zärtlichkeit …

Wenn du zustimmst, solltest du aktiv werden. Wege raus aus der Einsamkeitsblase gibt es viele und vielfältige.
Da du in einer Paarbeziehung bist, musst du diese Wege nicht allein finden und gehen! Macht euch gem-einsam an die Aufgabe, passende Lösungen für erfüllte Zweisamkeit zu entdecken und umzusetzen.

Mal wieder ein spannendes Thema für die PAARZEIT …

 



BEWEIS MIR DEINE LIEBE!

Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du gern Knoblauch essen
(Paul Watzlawick)

Sag das mal einem Menschen, der Knoblauch hasst - dich jedoch gleichzeitig aufrichtig liebt!
Nun, der Konflikt ist vorprogrammiert, denn wie sollte er dir seine Liebe beweisen, ohne sich selbst und seine Geschmacksnerven völlig zu drangsalieren!?

Na ja, … vielleicht doch besser nach einem anderen Liebesbeweis suchen.
Wie wäre es mit „Wenn du mich lieben würdest, würdest du …

  • mir mehr im Haushalt helfen
  • nicht so lange mit deinen Freundinnen telefonieren
  • früher von der Arbeit nach Hause kommen
  • sehen, was mir fehlt
  • nicht ans Handy gehen, wenn deine Ex Probleme mit deinem Sohn hat
  • von alleine wissen, was ich mir wünsche
  • den Kontakt zu deinen Eltern abbrechen, weil sie mich nicht leiden können
  • öfter mit mir schlafen
  • nicht so viel Geld für dein Hobby ausgeben
  • mir sagen, dass du mich attraktiv findest
  • …“

Wie du siehst, gibt es zig Möglichkeiten, Liebe zu beweisen.
Aber mal ehrlich, glaubst du, dass eine harmonische Beziehung auf dieser Basis gut funktionieren kann?

Jede dieser Erwartungen, Ansprüche und Vorstellungen – es sind im Grunde ja knallharte Forderungen, beinhalten wichtige Themen für eure Beziehungsgestaltung!
Jeder einzelne Punkt sollte ernst genommen und bewusst besprochen werden.

Verpackt als „Liebesbeweis“ wird es mit Sicherheit nicht klappen. Im Gegenteil, es wird zu Frustration, Enttäuschung, Wut und mit der Zeit wahrscheinlich sogar zur Entzweiung führen. Das wäre schade. Deshalb mein Rat:

Bring dich mit deinen Wünschen und Bedürfnissen ein, statt zu fordern. Teile deiner Partnerin mit, was du fühlst. Sag deinem Partner, was du denkst. Höre aufmerksam zu, was der andere dir sagt. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst.

Liebe wird im offenen Austausch, im gegenseitigen Verstehen spürbar. Dann braucht es keine „Beweise“.

Nimm den Gedanken doch mal mit in eure PAARZEIT …



WIR ALLE TRAGEN MASKEN

Es ist verdammt schwer, einen Menschen zu nehmen, wie er ist, wenn er sich anders gibt, als er ist.
Ernst Ferstl

Wir alle wollen verstanden werden. Und vor allem wollen wir so genommen werden, wie wir sind. Richtig?
Wie bist du denn?? Lässt sich das so einfach sagen?
Denkst du bei dieser Frage spontan an deine „Schokoladenseite“ oder eher an all deine „Unzulänglichkeiten“, also wie du NICHT sein möchtest?

Ich behaupte, du bist nicht so ODER so. Sondern du bist so UND so UND so UND vieles andere!

Das macht deine Persönlichkeit aus. Es bedeutet die Vielfalt, mit der wir uns unserer Umwelt zeigen. Das ist ja auch ganz normal, denn privat bei meinen Kindern gebe ich mich anders als im Büro mit Kunden. Meiner Partnerin begegne ich im vertrauten Umfeld anders als einem Vertragspartner im Business. Im Urlaub bin ich anders als im Berufsstress - hoffentlich;)

Man könnte sagen, wir alle tragen Masken. Ja klar. Warum auch nicht? Wie sonst sollten wir die unterschiedlichen Anforderungen unseres Lebens managen?

Problematisch kann es allerdings werden, wenn ich mich von gewissen Standard-Masken nicht trennen will. Oder wenn ich eine Maske - bewusst oder unbewusst - in Bereichen trage, wo sie nicht angebracht ist. Oder wenn ich eine Maske wie ein Visier brauche, um mich dahinter zu verstecken.
Dadurch kann es leicht passieren, dass du entweder gar nicht oder verkehrt wahrgenommen wirst. Das heißt anders, als du es meinst bzw. anders, als du gesehen werden WILLST.
Dann wunderst du dich oder bist enttäuscht, wenn du nicht verstanden wirst oder etwas in eine ganz falsche Richtung läuft …

Check doch mal dein Maskenrepertoire. Wann ist der Griff in die Maskenkiste hilfreich und wann und bei wem darfst du dich „ungeschminkt“ zeigen?

Das ist übrigens ein weiteres spannendes Thema für die PAARZEIT. Mit welchen Masken zeigt sich dein Partner? Wie sieht er dich? Nimmst du wahr, wenn deine Partnerin eine bestimmte Maske trägt? Ist ihr das bewusst?

 



ANDERS ALS ICH DACHTE

Solange du dem anderen sein Anderssein nicht verzeihen kannst, bist du weit entfernt vom Weg der Liebe

Wir verlieben uns unsterblich in einen fremden Menschen. Wie ist das möglich?
Er hat vermutlich etwas, von dem wir uns unbändig angezogen fühlen, sodass wir uns machtlos ergeben. Ein überwältigendes Gefühl.

Hast du so etwas schon einmal erlebt?
Ja, und wenn alles gut läuft, beruhen deine Gefühle auf Gegenseitigkeit, und ihr werdet ein Paar. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen! Herzlichen Glückwunsch!

Mit der Zeit verändert sich aber etwas in eurer Beziehung. Du bemerkst mehr und mehr Eigenschaften deines Partners oder Verhaltensweisen deiner Partnerin, die dir nicht gefallen oder mit denen du nicht einverstanden bist.

Eine beängstigende Entdeckung: Der andere ist anders!!
Anders, als er sich gegeben hat? Oder anders, als du ihn gesehen hast? Beides. Ihr habt gemeinsam ein Traumbild kreiert und nun müsst ihr es schaffen, in die wirkliche Welt durchzustarten.

Das ist die Herausforderung, die einer reifen und echten Liebe gerecht werden will: Den anderen nehmen wie er ist. Ihn mit seinen Ecken und Kanten akzeptieren. Sie lieben, weil sie so ist, wie sie ist. Ohne Erwartungen, ohne Bedingungen.

Genauso hast du dich doch in ihn verliebt! Genauso wolltest du sie doch unbedingt haben! Richtig?
Prima, jetzt ist er an deiner Seite. Nun ist sie deine Partnerin. Und ihr beide seid die Gestalter eurer Paarbeziehung.

PAARZEIT ist eine gute Zeit, sich über rosarote Brillen und Wunschträume sowie das Erleben von Enttäuschung auszutauschen.
Ent-Täuschung drückt nämlich aus, dass die „Täuschung“ der Verliebtheitsphase weggefallen ist und wir klarer sehen. Die Traumwelt liegt hinter uns und wir befinden uns in der Welt einer neuen Wirklichkeit – dem wahren Leben. Bist du bereit dafür?

 



KEINE ZEIT - für PAARZEIT

Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt.
(Marie Curie, Physikerin)

Arbeiten, sehr viel und lange arbeiten, Ehrgeiz, Erfolg, Anerkennung, materieller Wohlstand, Karriere, Status - alles das können wichtige Beweggründe und Ziele im Leben sein.
Man sollte nur aufpassen, dass sie nicht zum Selbstläufer, Automatismus oder gar Zwang werden, denen alles andere untergeordnet und sogar geopfert wird.

Was ist „alles andere“?
Nun, ich meine das Leben in all seinen Facetten, die es uns bietet:

  • Partnerschaft, Kinder, Familie, Gemeinschaft mit Freunden …
  • Freizeit, Natur, Kunst, Kultur, Reisen …
  • Genießen, Entspannen, Leichtigkeit, Lebensfreude, Wohlgefühl, Lebendigkeit …

Mögliche Gefahren, wenn wir nicht bewusst leben:

  • Die Kinder werden groß, ohne dass wir es merken
  • Die Partnerin verkümmert an unserer Seite, und wir kriegen es nicht mit
  • Der Partner fühlt sich nicht gesehen oder nicht mehr wichtig, weil alles andere immer wichtiger ist
  • Gefühle von permanentem Druck und Anstrengung, Einsamkeit und Unverstanden sein, Überforderung und Frustration
  • Das Leben rennt an uns vorbei – oder wir fühlen uns davon überrollt

Das kann krank machen!
Den Körper und auch die Seele.
Was glaubst du, wie es zu einem Burnout kommt!?

Und es kann sich zerstörerisch auswirken!
Warum denkst du, kommt es zu so vielen Krisen und Trennungen!?

Überprüfe doch einmal, wie bewusst du dein Leben gestaltest.
Tausch dich darüber mit deiner Partnerin aus. PAARZEIT bietet eine prima Plattform, um dieses wichtige Lebensthema zu beleuchten.



GEDICHT ÜBER DIE LIEBE – GEDANKEN ZUR LIEBE

Es ist was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung

Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst

Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz

Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht

Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung

Es ist was es ist
sagt die Liebe.

(Erich Fried)

Ja, die Liebe muss sich ihr Terrain anscheinend ganz schön hart erobern und es dann immer wieder behaupten.
Unsere Aufgabe ist es, sie dabei zu unterstützen, damit die Liebe in unser Leben treten und wirken kann - und bleiben will.
Die „wahre“ Liebe ist jedoch bei weitem nicht so selbstverständlich, wie uns der inflationäre und oberflächliche Gebrauch des Begriffs glauben machen will.
Liebe ist auch kein maßlos wucherndes „Kraut“, sie ist vielmehr wie eine wunderschöne und anspruchsvolle Pflanze, die regelmäßig gehegt werden muss, damit sie sich entfalten und lebendig bleiben kann.

Wie steht es mit der Pflege eurer Liebe? Bekommt sie die Zuwendung, die sie braucht? Oder hätte sie vielleicht etwas mehr Fürsorge verdient?

Nimm diese Frage doch mal mit in eure PAARZEIT. Lass dich überraschen, was dein Partner zu dem Thema meint. Vielleicht freut sie sich auch über dein Interesse an etwas, worüber ihr schon lange nicht mehr gesprochen habt …



MENSCHEN SCHEITERN AN STEINEN, DIE SIE SICH SELBST IN DEN WEG LEGEN

Passiert dir das auch, dass du dir selbst Steine in den Weg legst, statt dein Ziel geradlinig und ohne Hindernis anzusteuern?

Wir alle haben einen Fundus an Stolpersteinen. Sie können recht unterschiedliche Merkmale haben wie Gewohnheit, Angst, ja-aber, nicht jetzt, warum ich?, Trotz, Bequemlichkeit, Sicherheitsbedürfnis, Machtkampf, Zweifel, Enttäuschung, Misstrauen, u.v.m.
Manche von uns sind regelrecht Meister im Errichten von Hürden und sogar von Mauern.

Normalerweise tun wir das natürlich unbewusst. Wir folgen einem vertrauten Muster, wundern uns aber dennoch, wenn wir unser Ziel mal wieder nicht erreichen …
So eine Mauer kann auch recht nützlich sein. Man kann sich dahinter verstecken oder sie als Alibi benutzen, um besser lamentieren zu können, wie sehr sie uns doch von unseren Zielen abhält. Nach dem Motto, ich würde ja gerne, ABER die Mauer ist viel zu hoch …

Im abgewandelten Sinn haben die Chinesen ein schönes Sprichwort:

„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.“

Was machst du eigentlich mit deinen Steinen? Neigst du dazu, sie als „Denkmal“ oder „Schutthaufen“ vor dir aufzubauen?

Welche Rolle spielen sie in deiner Paarbeziehung? Wie geht dein Partner mit seinen Steinen um? Kann es sein, dass ihr euch manchmal gegenseitig Steine in den Weg legt?
Vielleicht wollt ihr das mal überprüfen und eure Steine gemeinsam anschauen. PAARZEIT ist die richtige Zeit dafür. Ihr seid die Architekten und Baumeister eurer Beziehung! Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt …

Das wusste schon der alte Goethe: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

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