PAARZEIT LEBEN
Paare, die mich bereits kennen, wissen, wie wichtig PAARZEIT für eine lebendige Beziehung ist.
Ich gebe hier - in der vertraulichen Du-Anrede - immer wieder mal ein kleines „Memo“, damit ihr am Ball bleibt und euch regelmäßig PAARZEIT schenkt und diese bewusst lebt.
PAARZEIT dient der Nähe. Nähe basiert auf Vertrauen. Vertrauen resultiert aus Offenheit und gegenseitigem Verstehen.
PAARZEIT gestalten: Wieder neugierig sein oder mal romantisch, Fantasie ausleben, Übermut wagen und einfach wieder Spaß haben. Aber auch ganz sanft und still miteinander sein dürfen. Viele spannende Erfahrungen.
Probiert es aus!
Ich möchte vorab darauf hinweisen, dass ich Menschen jeden Geschlechts und jeglicher Herkunft anspreche. Dabei ist meine bedingungslose Wertschätzung selbstverständlich.
Ich werde somit davon absehen, in meinen Texten Formulierungen zu benutzen, die das angeblich immer wieder bestätigen. Es stört den Lesefluss, und mein Verzicht ist keineswegs Ausdruck meiner weniger respektvollen Haltung.
Kommentar zu "DIE MACHT DER KOMMUNIKATION" im März 2025
Der Kommentar stammt von einem Klienten-Paar zu meinem Beitrag DIE
MACHT DER KOMMUNIKATION. Danke liebe Frau Hemmerich, vor allem für den
wertvollen Gedanken zur persönlichen Entwicklung:
Liebe Frau Weis,
wir haben Ihren Text mit großem Interesse gelesen und finden, dass Sie hier ein
sehr wichtiges und zeitloses Thema aufgreifen.
Für uns ist das auch ein zutreffendes Thema. Durch Sie haben wir auch erst
kennen gelernt, wie man richtig kommuniziert und das hat uns durch sehr
schwere Zeiten geführt.
Besonders gut gefällt mir, dass der Text die Vielschichtigkeit der Kommunikation
beleuchtet – sowohl ihre harmonisierende als auch ihre potenziell verletzende
Wirkung. Auch die konkreten Voraussetzungen für respektvolle Kommunikation
sind treffend formuliert und bieten wertvolle Impulse.
Ein Gedanke, der mir beim Lesen kam: Letztendlich ist Kommunikation nicht nur
ein Mittel, um Beziehungen zu gestalten, sondern auch ein Weg der
Selbstentwicklung. Die Fähigkeit, achtsam zu sprechen und aktiv zuzuhören, ist
eng mit der eigenen inneren Haltung verbunden – mit der Bereitschaft, sich
selbst zu reflektieren und weiterzuentwickeln. In diesem Sinne ist bewusste
Kommunikation nicht nur ein Tool für ein besseres Miteinander, sondern auch
eine Form der persönlichen Reifung.
Herzliche Grüße
Johanna Hemmerich
FREIHEIT UND EGOISMUS
Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.
Immanuel Kant
Was bedeutet eigentlich „Freiheit“ – speziell in der Paarbeziehung?
Ist sie eine Form von Egoismus, wo jeder tun und lassen und sich nehmen kann, was er will? Oder ist Freiheit das Ziel einer gelingenden Persönlichkeitsentwicklung und erfüllten Partnerschaft, die vornehmlich auf Eigenverantwortung beruht.
Selbstliebe, Selbstfürsorge und das Recht auf persönliche Freiheit sind in aller Munde. In den Medien wird diese „ich darf das - das steht mir zu“-Haltung manchmal recht rigoros propagiert, und in Workshops und Podcasts lernen wir, wie wir gut für uns selbst eintreten und sorgen. Das ist ja auch richtig und wichtig.
Dennoch hier die Überlegung, ob sich dahinter nicht zuweilen eine Aufforderung zu einem „egoistischen“ – also im Sinne von eigensüchtigem und überwiegend ichbezogenem - Handeln verbergen kann?
Bitte nicht falsch verstehen: die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse ist absolut wichtig, ebenso das dafür Einstehen. Es gehört außerdem dazu, Grenzen zu setzen und darauf zu achten, dass diese nicht überschritten werden.
Die eigene Freiheit zu erlangen und sie zu leben, ist eine erstrebenswerte und notwendige Voraussetzung, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Es sollte aber regelmäßig bewusst und verantwortungsvoll überprüft werden, ob die Umsetzung deiner persönlichen Freiheit nicht zu Lasten anderer geht!? Wäre das nämlich der Fall, würde eine derart unachtsame Verhaltungsweise einer harmonischen Beziehung deutlich im Wege stehen. Sowohl in der Partnerschaft als auch in jedem anderen zwischenmenschlichen Kontakt sollte gegenseitige Rücksichtnahme unabdingbar sein.
Unsere Welt neigt mehr und mehr dazu, eine Gesellschaft hervorzubringen, für die eine Ego-Kultur – getarnt als „Recht auf persönliche Freiheit“ - mittels Ellenbogengebaren zum Standard wird und oft genug sogar als chic oder cool gilt. Das spiegelt sich zunehmend auch in Paarbeziehungen. Je normaler und legitimer diese Entwicklung erscheint, umso weniger wird sie in Frage gestellt. Dieser Weg könnte jedoch in eine gefährliche Falle von Entfremdung, Trennung, Isolation oder Vereinsamung führen, bis hin zu ernsthaften psychischen Belastungen und körperlichen Erkrankungen.
Da sind ein bewusstes und kritisches Hinterfragen und vor allem eine ehrliche Selbstreflexion unerlässlich. Wie stehst du zu den Themen Freiheit und Egoismus? Welche Ansprüche hast du, welche hat dein Partner?
Was forderst du ein – was bist du bereit zu geben? Wie sieht das deine Partnerin?
Vielleicht wollt ihr in eurer PAARZEIT einmal darüber besprechen?
MITEINANDER REDEN!? ABER DAS TUN WIR DOCH. WO IST DAS PROBLEM??
Die eine Hälfte der Menschheit drückt sich nicht klar genug aus, die andere Hälfte hört nicht genau genug zu.
Rudolf Affemann
Mal schauen, wo das Problem ist? Deshalb die Frage:
Wohin führt das aufgezeigte Gesprächsverhalten?
Ganz einfach, in die partnerschaftliche Wüste!
Menschen meinen, miteinander zu reden. Auch wenn sie eher aneinander vorbeireden oder reden, ohne eigentlich etwas zu sagen.
In der Paarbeziehung sprechen sie natürlich über dieses und jenes, überwiegend über Themen, die sich auf das Organisieren des Alltags beziehen. Sie managen Aufgaben und Pflichten – und all das funktioniert auch ganz gut. Man könnte es für erfolgreiche Kommunikation halten.
Das stimmt jedoch nur bedingt.
Über wesentliche Themen wird nämlich kaum geredet. Oft geht das Bedürfnis nach einem tieferen Gespräch unter, weil die Zeit fehlt. Oder es erscheint uns zu anstrengend in einer Welt, durch deren Komplexität wir uns ohnehin schon permanent gestresst fühlen. Oder der Wunsch nach persönlichem Austausch in der Partnerschaft ist verkümmert, weil er schon viel zu lange nicht mehr praktiziert wird.
Manchmal hat sich bei einem der Partner – oder bei beiden - eine gewisse „Unzufriedenheit“ eingeschlichen, die meist gar nicht wirklich greifbar ist. Und beim näheren Hinschauen wird man womöglich noch stärkere Emotionen wie Enttäuschung, Frust oder Wut entdecken, die dann zu Resignation, Rückzug oder dem Gefühl von Einsamkeit führen können – falls es nicht bereits geschehen ist.
Was fehlt??
Miteinander reden fehlt!!
Und zwar bewusst, zugewandt und engagiert.
Miteinander reden ist eine Kunst, die regelmäßig geübt werden muss!
Bewusstes Reden braucht Offenheit, Klarheit und aktives Zuhören. Zeit und Bereitschaft für ein Gespräch setze ich hier voraus.
Welchen Wert würde es für das Paar haben, wenn wichtige Mitteilungen beim anderen gar nicht ankommen? Entweder weil ich meine Botschaft nicht klar und verständlich ausdrücke, oder weil mein Gegenüber überhaupt nicht zuhört?
Überprüft doch einmal euer Kommunikationsverhalten. Inwiefern praktiziert ihr bewusstes „miteinander reden“ in eurer Paarbeziehung? In welchen Abständen? In welcher Intensität? Mit welchem Ziel? Fühlt sich das für euch beide(!) richtig an? Wird es euren Bedürfnissen gerecht? Was könnte im Sinne einer harmonischen Partnerschaft optimiert werden?
Ein super Thema für die PAARZEIT!
DIE LIEBE IST EINE BRÜCKE …
… zwischen ICH und DU, die einbrechen kann, sobald das Vertrauen schwindet oder nicht mehr die Rücksicht vorhanden ist, die dem anderen ein Stück Freiheit lässt.
Ursula von Mangoldt
Ja, und ich behaupte zudem, die Brücke der Liebe kann vor allem dann einstürzen, wenn Menschen nicht (mehr) miteinander reden!
Nicht selten verstehen sich Paare in der manischen Phase des ersten Verliebtseins ohne Worte: Ein Blick in die Augen sagt mehr als 1000 Worte. Dieses nonverbale Verstehen hält aber meistens nicht lange an, schon gar nicht, wenn der Alltag seinen Raum fordert. Das bedeutet, irgendwann MUSS man miteinander reden, wenn man sich verstehen will.
Manchmal stellen Paare fest, dass sie vergessen haben, miteinander zu reden. Oder sie haben es verlernt. Vielleicht haben sie es auch nie wirklich gekonnt.
Diese Erkenntnisse werden oft in einer Krise bewusst.
Das heißt, wenn sich das Paar nicht bereits getrennt hat … und meist gar nicht nachvollziehen kann, warum es dazu gekommen ist!? Es ist ja nichts Gravierendes passiert, was der Anlass dazu hätte sein können.
Übrigens, ohne aktive und bewusste Kommunikation kann sich kaum Vertrauen entwickeln. Das gleiche gilt für gegenseitige Rücksichtnahme. Beides sind wesentliche Pfeiler für die Brücke der Liebe.
Auf den Punkt gebracht: ohne Reden gerät eine Paarbeziehung in die Schräglage, deren Folgen tragisch sein können. Deshalb sollte es oberstes Gebot sein, miteinander in echten Kontakt auf Augenhöhe zu kommen, und zwar beständig durch regelmäßige Gespräche.
Da Menschen viele Verpflichtungen und wenig Zeit haben, müssen ganz klar Prioritäten gesetzt werden. Ausreden, ja-aber-Argumente oder Bequemlichkeit sollten hinterfragt und ggf. überwunden werden.
Es liegt einzig in der Hand des Paares, gut für seine Paarbeziehung zu sorgen und sie zu pflegen. Das kann selbst der teuerste Paarcoach nicht leisten ;)
Wirf doch mal einen ehrlichen Blick auf deine Partnerschaft. Vielleicht haben sich Unzufriedenheit oder sogar Frustration eingeschlichen, die konkretes Entgegenwirken erfordern. Vielleicht ist es dringend an der Zeit, endlich aktiv zu werden, um deine Paarbeziehung aus der Gefahrenzone zu retten.
Du weißt es schon … auch das ist ein Thema für die PAARZEIT, und zwar ein ganz wichtiges.
Die Thematik betrifft allerdings nicht nur Paare, sondern sämtliche Beziehungen!!
Die Leute reden nicht und wundern oder empören sich dann, wenn sie nicht verstanden werden. Ziemlich schräg eigentlich …, oder?
OHNE ANERKENNUNG IST ALLES NICHTS
Der Mensch kann sich selbst nicht akzeptieren und sucht deshalb andauernd nach Liebe bei anderen, die ihm beweisen sollen, dass er akzeptabel ist.
Henry B. Platov
Anerkennung, Akzeptanz, Liebe.
Wir ALLE sehnen uns danach! Ob die schillerndsten Stars, die perfektesten Models oder die höchsten „Würdenträger“ dieser Welt - alle brauchen sie und tun eine ganze Menge, um sie zu bekommen, wenn auch manchmal mit fraglichen Mitteln.
Hast du schon einmal über dein Bedürfnis nach Anerkennung nachgedacht? Ist es erfüllt oder eher nicht? Falls nicht, leidest du darunter?
Vielleicht fällt es dir – wie übrigens den meisten unserer Mitmenschen schwer, dich selbst zu akzeptieren. Dann kann es leicht passieren, dass wir Bestätigung bei anderen Menschen suchen. Beim Chef, bei Kollegen, Freunden, Konkurrenten, Heilsversprechern, Feen und Zauberern oder einfach mittels Klicks bei einer Community. Dazu gehört aber auch, dass wir in die Falle von Ersatzbefriedigungen tappen oder Scheinwelten realer nehmen als das wirkliche Leben, um unser Ego zu nähren.
Möglichkeiten gibt es ohne Ende …
Flucht in die Arbeit, Aufopfern für die Familie, Zwänge oder Süchte in allen Varianten wie Alkohol-, Kauf-, Spiel-, Handy- oder Tablettensucht.
Flucht bedeutet hier weg vom Wesentlichen, weg von sich selbst, um sich selbst nicht nahe kommen zu müssen. Ziel ist Ablenkung und Betäubung.
Das was dir bei dir selbst fehlt, unerfüllt oder unbefriedigt ist, soll ausgeglichen werden. Wir suchen Bestätigung im Außen, um Beweise zu finden, dass wir WER sind, dass wir akzeptabel sind, geliebt und gebraucht werden.
Wie kommt es dazu?
Es liegt wahrscheinlich an der gesunden Selbst-Akzeptanz, die fehlt.
Darin ist nämlich meist der Schlüssel für ein gutes Lebensgefühl zu entdecken. Es ist charakterisiert durch innere Ausgeglichenheit, stabile Beziehungen, harmonische Partnerschaft, erfüllte Freundschaften, Lebensfreude, Kraft und Energie. Und umgekehrt sorgt all das wiederum für ein gutes Lebensgefühl.
Was meinst du dazu? Welche Rolle spielen Anerkennung und Wertschätzung in deinem Leben und in deiner Partnerschaft?
Gibst du sie deiner Partnerin? Weiß dein Lebensgefährte, was dir fehlt?
Wie immer mein Tipp, das Thema einmal mit in die PAARZEIT zu nehmen …
PARTNERSCHAFT ALS KONSUMGUT
Wenn uns eine Liebe nicht das Glück verschafft, das wir uns von ihr erhoffen, wechseln wir einfach zur nächsten – und am Ende verbrauchen wir unsere Partner, als wären sie Konsumgüter.
Abt Muho
Ist Partnerschaft mittlerweile zu einem Konsumgut geworden?
Aktuell leben wir in einer verführerischen und schnelllebigen Welt des Konsums. Dabei praktizieren wir nicht selten Handlungsweisen, die eine Wegwerfgesellschaft ausmachen.
Wir konsumieren einfach aus einer Selbstverständlichkeit heraus, ohne uns großartig Gedanken über die Hintergründe zu machen. Wenn wir etwas haben wollen, kaufen wir es. Wenn wir etwas nicht mehr wollen oder brauchen, wird es kurzerhand entsorgt.
Das bezieht sich in erster Linie auf materielle Dinge. Aber wie sieht es mit Gütern aus, die NICHT materiell sind, und die man NICHT kaufen kann? Ich denke dabei vor allem an zwischenmenschliche Beziehungen wie Freundschaften oder an eine Partnerschaft.
Welche Einstellung hast du diesbezüglich? Was bedeuten für dich Partnerschaft und Liebe? Kannst du dem anderen sein Anderssein zugestehen?
Hierzu folgende Überlegungen:
Ist es in deiner Vorstellung normal, eine Beziehung ganz schnell zu beenden, sobald erste Schwierigkeiten, Meinungsverschiedenheiten oder Konflikte auftauchen? Neigst du gedanklich dazu, die Flucht zu ergreifen, wenn etwas passiert, das dir spontan nicht gefällt?
Sprichst du kurzweg von Scheidung oder drohst mit Trennung, weil du wegen eurer Streitereien genervt bist? Meldest du dich bei einem Dating Portal an, wenn es in deiner Paarbeziehung gerade anstrengend ist?
Oder bist zu bereit, dich für eine Beziehung ernsthaft zu engagieren und dich selbst konstruktiv einzubringen? Dazu gehören, mit deinem Gegenüber in echten(!) Kontakt zu gehen, bewusst(!) miteinander zu reden und es auch auszuhalten, wenn es Divergenzen gibt. Dem zugrunde liegen wirkliches Interesse und das Bedürfnis, den anderen verstehen zu wollen.
Eine erfüllte Paarbeziehung bedeutet harte Arbeit, und zwar immer wieder aufs Neue. Sie unterliegt einer Dynamik und sollte positive Entwicklungen bewirken. Dazu muss man aber überzeugt JA sagen, sonst verliert man sich in Ego-Trips oder Oberflächlichkeiten, die Stabilität, Tiefe und Wachstum verhindern. Das Ergebnis könnte dann Wechselhaftigkeit sein und die stete, aber unbefriedigte Suche nach dem Nonplusultra. Märchenprinzen und Traumprinzessinnen gibt es aber nur im Märchentraum.
Sprichst du offen mit deinem Partner oder deiner Gefährtin, wenn du schon mal Weglauf-Gedanken hattest? Besitzt du den Mut nachzufragen, ob der andere vielleicht auch ab und zu Flucht-Impulse hat und wie er damit umgeht?
Ich denke, das könnte ein weiteres Thema für die PAARZEIT sein.
DIE VERANTWORTUNG BEIM ANDEREN LASSEN
Aspekte, für die du nicht verantwortlich bist:
Es ist nicht deine Aufgabe, andere glücklich zu machen. Jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich. – Was kannst du denn für DEIN persönliches Glücklichsein tun?
Du musst deine Entscheidungen nicht rechtfertigen. Wenn andere sie nicht verstehen, ist das nicht deine Angelegenheit. – Beachte, zwischen „rechtfertigen“ und „erklären“ gibt es einen bedeutsamen Unterschied.
Du bist nicht für die Gefühle anderer Menschen verantwortlich. Sie können nur und dürfen – genau wie du – unmittelbar das fühlen, was sie fühlen. – Jeder hat das Recht auf seine Gefühle.
Du musst niemandem beweisen, dass du ein wertvoller Mensch bist. Wer das nicht erkennt, unterliegt seinem eigenen Fehlschluss. – Ist dir selbst bewusst, dass du ein wertvoller Mensch bist?
Du musst nicht die Erwartungen anderer Leute erfüllen. Wenn diese enttäuscht sind, liegt das allein in deren Ermessen. – Bleib bei dir und lass alles andere beim anderen.
Du kannst niemanden „retten“. Jeder muss mit seinen persönlichen Belangen klarkommen und diese meistern. – „Jeder ist seines Lebens Schmied.“
Du musst nicht alles im Griff haben und kontrollieren. Das meiste darfst du einfach abgeben und loslassen. – Vielleicht zunächst nicht ganz einfach, aber unglaublich entlastend!
FOLGERUNG:
Es ist nicht dein „Job“, das Leben eines anderen Menschen zu regeln. Auch wenn es noch „so gut gemeint“ ist.
Es ist nicht zielführend, dich so „glatt“ zu geben, dass der andere keine „Reibungsfläche“ mehr an dir findet. Ausgewogene Beziehungen auf Augenhöhe brauchen Reibung und profitieren davon. Da dürfen ruhig auch mal die Funken sprühen ;)
Wenn du den Wert und die Bedeutung der Eigenverantwortung für dich erkannt hast, wird es dir leichter gelingen, auch die Eigenverantwortung des anderen zu akzeptieren und zu unterstützen.
Jeder ist in erster Linie für sich selbst verantwortlich. Das gilt auch in der Partnerschaft. Ein „heißes“ Thema für die PAARZEIT …
AUF DER SUCHE NACH LIEBE
Wenn Du der Liebe deines Lebens begegnen möchtest, schau in den Spiegel.
Byron Katie
Wer sucht sie nicht, die Liebe?
Wir alle sehnen uns danach, geliebt zu werden!
Wie kann man die „wahre“ Liebe finden?
Was kannst du tun, um geliebt zu werden?
Auf der Suche nach der erfüllten Liebe in einer Paarbeziehung vergessen wir meist, dass der erste Schritt dahin die Liebe zu sich selbst ist, die Selbstliebe!
Das klingt vielleicht etwas merkwürdig, denn wer hält es schon für nötig oder wagt es vielmehr, sich selbst zu lieben!?
Gemäß einem weitverbreiteten Glaubenssatz gilt nämlich, dass es total egoistisch und selbstsüchtig ist, (zuerst) an sich selbst zu denken oder – noch schlimmer - sich selbst zu lieben. Außerdem müsste man sich Liebe erst einmal verdienen.
Solche Glaubenssätze haben trotz ihres Unsinns unglaublich viel Macht. Das liegt vor allem an der Flut von „Argumenten“, die dagegensprechen, sich selbst zu mögen. All das wurde und wird dir immer wieder sehr überzeugend von außen eingetrichtert. Es findet aber auch wie einprogrammiert in deinem Innern statt.
Überprüfe doch mal, ob bei dir solche Automatismen ablaufen? Vielleicht bereits, wenn es „nur“ um die Selbst-Akzeptanz geht!? Kannst du dich mit allem so akzeptieren, wie du bist?
Wenn wir den Menschen, der uns im Spiegel anschaut, nicht bedingungslos lieben können, wirkt sich das auch auf unsere Beziehungen aus. Denn wie sollte das zu unserer Erwartungshaltung passen, von anderen bedingungslos geliebt zu werden, wenn wir es selbst nicht schaffen?
Auch die umgekehrte Schlussfolgerung ist überlegenswert: wie könnte ich einen anderen Menschen ernsthaft lieben, wenn ich den, der mir am allernächsten, vertrautesten und intimsten ist – nämlich mich selbst -, nicht lieben kann?
Wie unschwer zu erkennen ist, führt dich deine Sehnsucht nach Liebe zuerst zu dir selbst.
Ein spannender Gedanke, den du mit deinem Partner oder deiner Gefährtin einmal anschauen könntest. Vielleicht bietet sich dafür die PAARZEIT an.
PS
Wenn du Mama oder Papa bist, solltest du besonders aufmerksam sein, was du deinen Kindern vermittelst. In der Kindheit werden nämlich die Samen für die Selbstliebe gesät. Wer diese glückliche Erfahrung machen darf, hat es in seinem späteren Leben gewiss leichter als Menschen, denen das Natürlichste der Welt nicht mitgegeben bzw. abtrainiert wurde.
DIE MACHT DER KOMMUNIKATION: WIE WIR SPRECHEN & ZUHÖREN
Die Art und Weise,
wie wir sprechen und zuhören,
kann anderen Freude, Glück,
Selbstvertrauen, Hoffnung
und Erkenntnis bringen.
Thich Nhat Hanh
Der vietnamesische Achtsamkeitslehrer macht das Befinden von Menschen davon abhängig, wie wir kommunizieren. Angenehme Erfahrungen tragen meist auch in unserer Paarbeziehung zu mehr Harmonie bei.
Entsprechend unserem Kommunikationsverhalten können beim anderen aber ebenso gegenteilige Effekte hervorgerufen werden. Dazu zählen ärgerliche oder unglückliche Empfindungen wie Enttäuschung und Resignation, Isolierung und Selbstzweifel bis hin zu Wut oder sogar Hass.
Was hat die Macht, solche Reaktionen und bitteren Gefühle hervorzurufen??
Oft ist emotionaler Schmerz darauf zurückzuführen, dass wir uns unverstanden und alleingelassen fühlen …, dass wir uns nicht gesehen und nicht gehört fühlen.
Ja, aber wie passiert denn eigentlich „Verstehen“? Wie sind echter Kontakt und Gemeinschaftlichkeit möglich? Wie kann Wahrnehmen mit allen Sinnen gelingen?
Ganz einfach – indem man miteinander redet! Oder anders ausgedrückt, mittels einer bewussten und respektvollen Kommunikation.
Und konkrete Voraussetzungen für eine solche Kommunikation sind aufrichtiges Interesse, sich Zeit nehmen, Achtsamkeit, Bereitschaft, sich einzulassen und sich zu zeigen, aktiv zuhören, Wertschätzung und Freundlichkeit, um nur einige Punkte zu nennen.
All diese Faktoren liegen in unseren Händen! Wir haben die Macht zu lenken, in welche Richtung sich unser Miteinander entwickeln kann. Alles was wir tun und nicht tun, hat Konsequenzen. Die Entscheidung für deinen Part triffst nur du allein.
Willst du „Krieg“, wirst du dich logischerweise anders verhalten, als wenn dein Ziel der „Frieden“ ist.
Ein erster Schritt zu einem erfüllten Miteinander wäre, die eigene Haltung zu überprüfen und die Art und Weise deiner Kommunikation.
Sich selbst beobachten und die Erkenntnisse mit deinem Partner oder deiner Lebensgefährtin auszutauschen, ist ein spannendes Thema für die PAARZEIT.
KONFLIKTE LÖSEN - fünf Aussagen helfen dabei
Konflikte passieren in jeder Beziehung. Je länger sie schwelen, umso mehr verfestigen sich die „negativen Energien“. Diese können das Paarleben ganz schön drangsalieren – lautstark oder auch subtil und leise.
Eine gute Maßnahme wäre, es gar nicht so weit kommen zu lassen.
Ja – aber wie kann das gehen, wenn sich die Emotionen hochgeschaukelt haben??
Erster Schritt: erst einmal Abstand nehmen – zum Thema und vielleicht auch räumlich. Sich bewusst zurücknehmen, damit etwas Ruhe einkehren kann.
Dann können zwei Aspekte hilfreich sein:
Zunächst geht es um deine innere Haltung. Nur wenn ich ehrlich bereit bin, von meiner „Kämpfer-Position“ abzurücken, kann ich meinen Teil zu einem entspannten Miteinander beitragen.
Eine friedfertige Haltung einzunehmen ist also zentrale Voraussetzung, mit deiner Frau oder deinem Partner wieder in einen guten und konstruktiven Kontakt zu kommen.
Der zweite Aspekt liegt im Außen, das heißt in der Begegnung mit deinem Gegenüber, indem die innere Haltung mit Worten ausgedrückt wird.
Bewährt haben sich folgende fünf Aussagen, die recht simpel erscheinen, jedoch eine große Wirkung haben:
Es tut mir leid …
Im Sinne von: „Es war nicht meine Absicht, dich zu verletzen. Ich möchte künftig achtsamer sein.“ Es geht um Verantwortung und Souveränität.
Bitte verzeih mir …
Im Sinne von: „Mir ist echter Frieden mit dir wichtig. Ich möchte gerne meinen Teil dazu beitragen.“ Hintergrund ist das Loslassen destruktiver Gefühle und Vorwürfe.
Ich habe Angst …
Im Sinne von: „Ich habe Angst, etwas falsch zu machen!“ Aber auch Angst, Fehler einzugestehen, Schuld zuzugeben, Schwäche zu zeigen. „Ich möchte mutig sein und mich dir offen anvertrauen. Ich möchte mit dir reden.“
Ich liebe dich …
Im Sinne von: „Ich sollte dir viel öfter sagen, was ich fühle. Ich möchte die Liebe nicht als Selbstverständlichkeit nehmen, sondern sie bewusst leben.“
Danke …
Im Sinne von: „Ich bin froh, dass du an meiner Seite bist. Wenn ich darüber nachdenke, kommen mir ganz viele Punkte in den Sinn, für die ich wirklich dankbar bin.“ Das zeugt von Wertschätzung und Akzeptanz.
Basisprozesse wie Anerkennung, Loslassen, Dankbarkeit oder Vertrauen
führen zu Entspannung, Harmonie, Verbundenheit und – Freiheit.
Nimm diese Überlegungen doch mal mit in eure PAARZEIT. Vielleicht ist ein praktischer Wink dabei, den ihr mal ausprobieren wollt …
GELASSENHEIT DURCH LOSLASSEN
Der Gelassenheit Raum geben.
Erwartungen verschlingen Gelassenheit.
Lass sie los, die Schlinge der Erwartungen.
Erlebe stattdessen Ungezwungenheit durch Akzeptanz.
Lass die Welt und die Menschen, wie sie sind. Ohne Bedingungen.
Und sei du so, wie du bist. Ohne Selbstzweifel.
Akzeptanz bedeutet annehmen, was ist. Dieser Weg führt in die Gelassenheit.
Alles ist wie es ist - stelle es nicht in Frage. Das macht dich unabhängig.
Setze deine Grenzen und achte darauf, dass niemand sie überschreitet.
Überschreite du die Grenzen anderer nicht.
Gebe, wenn du gebeten wirst. Nimm, wenn dir gegeben wird.
Rate nur, wenn du gefragt wirst. Frage, um dich zu zeigen.
Deine Maßstäbe sind allein deine, lege sie nicht anderen an.
Kümmere dich um dein Terrain und ackere nicht außerhalb davon.
Erfülle deinen Part, und nimm dich zurück, wenn es nicht deiner ist.
Lass die Verantwortung des andern beim andern.
Und wenn du Achtsamkeit wünschst, sei du achtsam.
Wenn du Liebe ersehnst, sei du Liebe.
Erwarte weder Achtsamkeit noch Liebe.
Erwarten erzeugt Druck, macht eng und starr.
In der Gelassenheit gibt es keinen Druck.
Lass los. Lege das starre Korsett ab und öffne dich der Weite.
Tauche ein in das Meer von innerem Gleichklang.
Lass dich tragen von den Wellen der Stille und Entspanntheit.
Gönne dir, in umfassendem Frieden mit dir selbst bei dir zuhause zu sein.
Spüre die natürliche Harmonie in jedem Atemzug, jeder Faser, jeder Zelle.
Alles Schwere losgelassen, um leicht und frei zu sein.
Sobald du JA dazu sagst, öffnet sich der Raum.
© Edit M. Weis 2025
INVESTITIONEN IN DER PARTNERSCHAFT
Es ist gut, Geld zu haben und Dinge, die man mit Geld kaufen kann.
Es ist aber auch gut, sich von Zeit zu Zeit zu besinnen, ob man nicht die Dinge verloren hat, die unbezahlbar sind.
George Lorimer
Es ist wirklich gut, wenn man sich ein angenehmes Leben gönnen kann, in dem auf wesentliche Dinge nicht verzichtet werden muss. Solch ein materieller Komfort trägt sicherlich zu einer zufriedenen Partnerschaft bei.
Nun gibt es aber auch die nicht-materiellen Werte, die im Leben eine beachtenswerte Rolle spielen.
Dazu gehören Vertrauen, Glück, Anerkennung, Mitgefühl, Freude und Liebe. Ebenso Sicherheit und Fürsorge für die Familie, Treue und Verlässlichkeit in der Paarbeziehung, sowie Freundschaften und Gemeinschaftssinn im Umfeld.
Es ist klar, dass hinsichtlich dieser Wertvorstellungen jeder seine eigenen Prioritäten setzt … Weißt du, was deiner Partnerin wirklich wichtig ist? Kannst du mit Sicherheit sagen, was für deinen Partner bedeutend ist?
Ich halte es für eine schöne und sinnvolle „Übung“ für ein Paar, sich ab und zu im Austausch bewusst zu machen, wo man im Leben steht. Sich anzuschauen, was man gemeinsam alles erreicht hat. Das war ja meist mit großen Anstrengungen und Entbehrungen verbunden, die man in Kauf nehmen musste.
Eventuell wäre das dann auch der geeignete Moment, den Blick über den materiellen Tellerrand hinaus auszuweiten und mal zu überprüfen, wie es um die immateriellen Werten steht? Sind im Alltagsgeschehen vielleicht wertvolle Elemente abhandengekommen, die man mit Geld nicht kaufen kann, die unbezahlbar sind?
Habt ihr möglicherweise Aspekte und Wertvorstellungen vernachlässigt oder ganz aus den Augen verloren, die einmal elementar für euch und eure Paarbeziehung waren?
Dann könnte es an der Zeit sein, diesen mal wieder die bewusste und aktive Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.
Ein tolles Thema für die PAARZEIT!
